In diese Phase-3b-Studie wurden 220 Patientinnen mit platinsensiblem, epithelialem nicht-muzinösem Ovarialkarzinomrezidiv und einer PARP-Inhibitor-Vortherapie eingeschlossen. Die Patientinnen wurden in eine BRCAwt (≥ 12 Monate PARPi Einnahme bei Primärtherapie oder ≥ 6 Monate PARPi Einnahme bei Rezidivtherapie) und BRCAm (≥ 18 Monate PARPi Einnahme bei Primärtherapie oder ≥ 12 Monate PARPi Einnahme bei Rezidivtherapie) Kohorte unterteilt und erhielten jeweils 2:1 Olaparib vs. Placebo als Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Kombinationschemotherapie. In der BRCAm Kohorte zeigte sich ein signifikanter Unterschied für den primären Endpunkt progressionsfreies Überleben zwischen den beiden Gruppen (medianes PFS Olaparib: 4,3 Monate vs. Placebo: 2,8 Monate, HR 0,57 [0,37-0,87]). Auch in der BRCAwt Kohorte zeigte sich ein signifikanter Unterschied für den primären Endpunkt progressionsfreies Überleben zwischen den beiden Gruppen (medianes PFS Olaparib: 5,3 Monate vs Placebo: 2,8 Monate, HR 0,43 [0,26-0,71]).
Im Rahmen der vorliegenden Subgruppen-Analyse wurde nun nochmals untersucht, welche Patientinnen von dieser PARPi-Reinduktionstherapie besonders profitieren dürften. Das erneute PARPi Ansprechen war unabhängig von der Art des vorherigen PARPi-Medikamentes und interessanterweise auch des BRCA- und HRD-Status. Ein erhöhtes Ansprechen zeigte sich jedoch bei Patientinnen mit komplettem Ansprechen auf die platinhaltige Reinduktionschemotherapie (vs. partiellem Ansprechen), bei Patientinnen, die am Ende der Chemotherapie eine komplette Normalisierung des CA-125 Wertes zeigten (vs. CA-125 > 35 U/mL) und bei Patientinnen, die bereits im Rahmen der Vortherapie eine lange PARPi Einnahme aufweisen konnten.
Die vorliegende Studie zeigt, dass eine PARPi-Therapie in bestimmten Patientinnen mit Ovarialkarzinom wiederholt eingesetzt werden könnte. Insbesondere Patientinnen mit einer langen vorherigen PARPi Einnahme und mit exzellentem Ansprechen auf die platinhaltige Reinduktionschemotherapie dürften von einer wiederholten Erhaltungstherapie mit Olaparib profitieren.
Selle F., Abstract 5558
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