Osimertinib als adjuvante Therapie beim lokalisierten NSCLC mit EGFR-Mutation

ADAURA-Studie – Substantieller DFS-Vorteil bei EGFR+ NSCLC im Frühstadium

Als Late Breaking Abstr. 5 wurden in der Plenary Session die bereits als „practice changing“ angekündigten Daten zur ADAURA-Studie gezeigt, einer globalen Phase-III-Studie die den Einsatz des Drittgenerations-TKI Osimertinib im adjuvanten Setting beim EGFR-mutierten (Ex19del/L858R) NSCLC im Stadium IB-IIIA evaluierte. Es erfolgte die Randomisierung zu Osimertinib versus Placebo für 3 Jahre nach kompletter chirurgischer Resektion +/- adjuvanter Chemotherapie. Insgesamt wurden 682 Patienten behandelt. Der primäre Endpunkt disease-free survival (DFS) im Stadium II-IIIA wurde mit einer signifikanten Reduktion des Rezidiv- und Sterberisikos um 83% eindeutig erreicht (HR 0,17, 95%CI 0,12-0,23); die 2-Jahres-DFS-Rate lag bei 90% für Osimertinib versus 44% im Placebo-Arm. Auch in der Gesamtpopulation (inkl. Stadium IB) zeigte sich ein Verlängerung des DFS mit 89% versus 53% nach 2 Jahren (HR 0,21, 0,16-0,28); der Nutzen war unabhängig von einer vorangegangenen adjuvanten Chemotherapie, die weiterhin Teil des Therapiekonzepts ist.

Fazit: Es zeigt sich ein deutliche Verbesserung des DFS unter Zugabe von Osimertinib für 3 Jahre nach Standardtherapie, sodass durch ADAURA eine zielgerichtete Substanz ins adjuvante Setting vorrückt. Overall Survival und Quality-of-Life-Daten sind von großem Interesse. Die EGFR-Testung gewinnt im lokalisierten Stadium an Bedeutung.

Quelle
Osimertinib as adjuvant therapy in patients with stage IB–IIIA EGFR mutation positive (EGFRm) NSCLC after complete tumor resection: ADAURA. Roy S. Herbst et al., ASCO20 virtual, LBA5