Hintergrund: Eine peri-interventionelle systemische Therapie beim lokalisierten high-risk-Prostatakarzinom ist Standard für die Strahlentherapie. Kürzlich wurde in einem Arm der STAMPEDE-Studie auch ein Überlebensvorteil für eine intensivierte Therapie mit ADT und Abirateron für 2 Jahre gezeigt. Bis jetzt gibt es jedoch keine Studie, die einen Vorteil für eine neoadjuvante systemische Therapie vor radikaler Prostatektomie (RP) zeigt. Die Phase-II- Studie ACDC-RP untersucht die Auswirkungen von Abirateron (ABI) mit (Arm A) oder ohne (Arm B) Cabazitaxel (CABA) auf den lokalen Tumor und auf ein biochemisches Rezidiv.
Ergebnisse: 70 Patienten wurden für die Analyse herangezogen. Insgesamt hatten 31 (44%) aller Patienten ein gutes Ansprechen, definiert als komplettes Ansprechen oder nur minimaler Resttumor (MRD) (<5% des Prostatavolumens tumorbefallen). Davon hatten 5 (2 aus Arm A) Patienten ein komplettes Ansprechen und 26 (15 in Arm A) nur minimalen Resttumor. Bezüglich des Überlebens ohne biochemisches Rezidiv zeigte sich kein Unterschied zwischen den beiden Armen. In beiden Armen jedoch, hatten jene Patienten, die lokal ein gutes Ansprechen zeigten, ein signifikant besseres Überleben (BFS) ohne biochemisches Rezidiv.
Fazit: Mit einer systemischen Therapie kann ein lokaler Tumor effektiv behandelt werden, wenngleich sich ein komplettes Ansprechen nur selten zeigt. Patienten, deren lokaler Tumor gut auf die systemische Therapie anspricht, zeigen, unabhängig von der Therapie, ein besseres BFS. Zukünftig werden für die Therapie des lokalisierten high-risk-Prostatakarzinoms prognostische und prädiktive Biomarker essenziell sein, um geeigneten Patienten die beste peri-interventionelle Therapie zukommen zu lassen.
Quelle: Fleshner NE et al., Toronto, ON, Kanada, Abstract Nr. 224
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