Hintergrund dieser Studie war die Evaluation klinischer Endpunkte in Studien des hormonsensitiven metastasierten Prostatakarzinoms (mHSPC). Diese Studie ist durchaus wichtig, da sogenannte Surrogatendpunkte, also alternative Endpunkte einer Studie, die früher eintreten und von „harten Endpunkten“ wie dem Gesamtüberleben abweichen, bereits verwendet werden. Dies liegt in der langen medianen Gesamtüberlebenszeit von Patienten mit de novo metastasiertem Prostatakarzinom, wodurch sich die Frage stellt, ob ein Surrogatendpunkt als Alternative herangezogen werden kann.
Diese Studie von Susan Halabi et al. untersuchte, ob die klinischen Endpunkte radiographisches Progressionsfreies Überleben (rPFS: radiologische Progression oder Tod) und klinisch progressionsfreies Überleben (cPFS: Therapiewechsel, Symptomatische Progression oder bildgebende Progression) mit dem Gesamtüberleben korrelieren. Es wurden hierfür Studien des mHSPC gewählt, die Patienten mit androgener Deprivationstherapie (ADT), Zoledronsäure und Docetaxel einschlossen. In zwei Schritten wurde die Hypothese der Gleichwertigkeit der Endpunkte überprüft. Zunächst wurden die Daten von 9 prospektiv randomisierten Studien und über 8.500 Patienten hinsichtlich der Korrelation zwischen rPFS, cPFS und Gesamtüberleben durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurde der therapeutische Effekt der Studienmedikation auf rPFS und cPFS bzw. Gesamtüberleben errechnet. In den Analysen zeigte sich eine gute Korrelation („surrogate treshhold effect“) von cPFS, rPFS und OS (R2 0,82-0,83).
Zusammenfassend zeigte sich eine gute Korrelation der intermediären Endpunkte mit dem Gesamtüberleben, jedoch muss eine definitive Aussage mit Vorsicht gewählt werden. Oftmals wurde die Metastasenlast nicht angegeben, keine Studien mit Androgenrezeptor-gerichteten (ARTA) Therapien eingeschlossen, jedoch ist dies in Planung.
Quelle: Halabi S et al., Abstract #5006
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★☆☆ Praxisrelevanz: ★☆☆