Srinivasan R et al., Bethesda, MD, USA, Abstract #5004
Das hereditärer Leiomyomatose und Nierenzellkarzinom (HLRCC) ist eine hereditäre Krebserkrankung, welche durch Keimbahn-Mutationen im Gen für Fumarat-Hydratase verursacht wird und zur Hochregulation des onkogenen Transkriptionsfaktors HIF-2α führt. Neben der Leiomyomatose führt die Keimbahnmutation auch zum Auftreten von papillären Renalzellkarzinomen (pRCC) Typ 2. Aufgrund der durch HIF-2α verursachten metabolischen Veränderungen könnten diese Tumoren auf eine Therapie-Kombination mit dem VEGF-Inhibitor Bevacizumab und dem EGFR-Inhibitor Erlotinib ansprechen.
In der Phase-II-Studie wurden Bevacizumab plus Erlotinib bei Patienten mit fortgeschrittener hereditärer Leiomyomatose und Nierenzellkarzinom (HLRCC) oder sporadischem papillärem Nierenzellkarzinom untersucht. Es ist dies die erste und größte prospektive Studie bei HLRCC, einer Erkrankung, für die es keinen weitgehend akzeptierten Therapiestandard gibt.
Ergebnis: In der Studie an 42 Patienten mit HLRCC (Kohorte 1) und 41 Patienten mit sporadischem pRCC (Kohorte 2) wurde mit der Kombinationstherapie Bevacizumab (10 mg/kg iv alle 2 Wochen) und Erlotinib (150 mg oral täglich) eine Ansprechrate von 51% erreicht, davon 64% in der HLRCC- und 37% in der pRCC-Kohorte. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 21,1 Monate in der HLRCC und 8,7 Monate in der pRCC Kohorte. Grad ≥3 Nebenwirkungen traten in 47% aller Patienten auf.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★☆☆