Erdafitinib bei Patienten mit metastasierten oder nicht resektablem Urothelkarzinom mit FGFR-Alterationen; Abstract #4503

Bei Erdafitinib handelt es sich um einen einmal täglich einzunehmenden Fibroblast growth factor receptor (FGFR) Inhibitor. FGFR-Alterationen zeigen sich in unterschiedlichen onkologischen Krankheitsentitäten, so auch häufig beim metastasierten (15-20%) und beim nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom (40-70%). FGFR-Alterationen treten auch bei immunologisch „kalten“ luminal Typ-1-Urothelkarzinomen (basierend auf dem aktuellen molekularen Klassifikationsschema des muskelinvasiven Blasenkarzinoms).

Am ASCO 2018 wurden die Ergebnisse der Kohorte der Phase-II-Studie mit der aus ersten Ergebnissen empfohlenen Dosis von 8mg/Tag mit Möglichkeit zur Dosistitrierung auf 9mg,abhängig von den Serumphosphatwerte, mit 99 eingeschlossenen PatientInnen präsentiert. Einschlusskriterium war eine FGFR-Alteration, eine Progression auf mindestens eine vorangegangene Chemotherapie oder eine Progression innerhalb von 12 Monaten auf eine (neo)adjuvante Chemotherapie. Erlaubt waren Chemotherapie-naive Patienten, falls sie Cisplatin-ungeeignet waren, sowie PatientInnen mit vorangegangener Immuntherapie. Primärer Endpunkt war das objektive Ansprechen (ORR) (Null-Hypothese ORR≤ 25%).

Das ERGEBNIS: Die Patienten waren im Median 68 Jahre alt. Über 43% hatten bereits ≥2 Vortherapien, 79% waren viszeral-metastasiert und bei 53% lag die Kreatinin-Clearance unter 60ml/min. 75% zeigten ein FGFR3-Mutation, der Rest eine FGFR2- oder FGFR3-Fusion.

Primärer Endpunkt erreicht: die ORR betrug 40,4%; davon waren 3 Patienten complete Responder und 37 Patienten partial Responder. 39 Patienten erzielten eine Krankheitsstabilisierung. Die mediane Ansprechdauer lag bei 5,6 Monaten; PFS und OS lagen bei median 5,5 Monaten bzw. 13,8 Monaten. Bei 22 Patienten, die zuvor eine Immuntherapie erhielten (von diesen 22 PatientInnen sprach nur 1 primär auf eine Immuntherapie an), sprachen knapp 60% auf Erdafitinib an.

Nebenwirkungsprofil: Erdafitinib war sehr gut verträglich. Die meisten Nebenwirkungen waren Grad1/2-Nebenwirkungen.  Die häufigsten Grad 3-Nebenwirkungen waren Stomatitis, Hand-Fußsyndrom und Diarrhö.

Phase-III-Studie THOR: Es läuft mit THOR bereits eine Phase-III-Studie, die Erdafitinib mit Chemotherapie oder Pembrolizumab, je nach Vortherapie, vergleicht. Fortgeschrittene Blasenkarzinom-Patienten mit FGFR-Alterationen werden in Abhängigkeit einer Vorbehandlung mit einem PD-(L)1-Inhibitor zu Erdafinitib oder Chemotherapie bzw. Erdafinitib oder Pembrolizumab randomisiert (n=630).