Hintergrund: Der PARP-Inhibitor Olaparib ist für metastasierte, kastrationsresistente Prostatakarzinom (mCRPC)-Patienten mit schädlichen Keimbahn- oder somatischen homologen Rekombinationsreparatur-Genmutationen (HRRm) zugelassen. PARP1 interagiert mit der Androgen-Signalübertragung und kastrationsresistente Tumorzellen weisen eine erhöhte PARP1-Aktivität auf. Diese randomisierte, offene, multizentrische Phase-II-Studie untersuchte die Wirksamkeit der Androgen-Rezeptor (AR)- bzw. PARP-Therapie gegenüber einer Kombination bei mCRPC-Erstlinienpatienten mit Keimbahn- und/oder somatischem HRRm in BRCA1, BRCA2 oder ATM.
Ergebnisse: 60 Patienten wurden in die Arme 1-3 randomisiert:
• Arm 1: Abirateron + Prednison,
• Arm 2 Olaparib,
• Arm 3 Olaparib + Abirateron/Prednison.
Der Mutationsstatus war: Nur BRCA1 n = 2, nur BRCA2 n = 39, nur ATM n = 8, und > 1 HRRm n = 11. 34 Patienten hatten Keimbahnmutationen und 26 hatten somatische Mutationen.
Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug: 8,3 (0,8, 33,3), 12,2 (2,7, 21,8) und 16,8 (2,9, 41,7) Monate in den Armen 1, 2 und 3.
Bei 43 Patienten traten behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse auf; am häufigsten waren Müdigkeit (23 Patienten; 1 Grad (G) 3, 22 G1/2), Übelkeit (17 Patienten, G1/2) und Anämie (9 Patienten, 2 G3, 7 G1/2). 79%, 67% bzw. 85% der Patienten in den Armen 1, 2 bzw. 3 hatten einen PSA-Abfall von ≥50%. Der mediane PSA-Nadir (ng/ml) (95% CI) in den Armen 1-3 war: 2,17 (0,44, 49,27), 3,10 (0,83, 12,01) bzw. 0,50 (0,10, 2,13).
Fazit: Bei mCRPC-Patienten mit inaktivierenden BRCA1-, BRCA2- und/oder ATM-Veränderungen war die Kombination Abirateron/Prednison + Olaparib gut verträglich und führte zu einem längeren progressionsfreiem Überleben sowie besseren PSA-Ansprechen als einer der beiden Wirkstoffe allein.
Quelle: Hussain M H A et al., Abstract #5018
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★☆☆ Praxisrelevanz: ★★★