Hintergrund: Die Dysregulation des Metabolismus in einer Tumorzelle ist ein Hauptfaktor für Tumorprogression und aggressiven Zellwachstum. Dieses Ziel wird mit einer Überproduktion von Glutaminase unter anderem erreicht. Mit Telaglenastat (T) wurde ein first-in-class-Metabolit entwickelt, der den Glutaminase-Weg in der Zelle inhibiert. Präklinische Studien zeigten einen synergistischen Effekt mit dem VEGF/MET/AXL-Inhibitor Cabozantinib (C). Daher wurde nach positiven Phase-I-Studien die CANTATA-Studie durchgeführt.
Ergebnisse: 444 Patienten mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom, die bereits 1 oder 2 systemische Therapien erhalten haben, wurden 1:1 entweder zu C+T oder zu C + Placebo randomisiert. Nach einem medianen Beobachtungszeitraum von knapp einem Jahr zeigte sich folgendes Ergebnis: Das mediane PFS für C+T betrug 9,2 Monate im Vergleich zu 9,3 Monate für C + Placebo (HR=0,94; 95% KI:0,74-1,21; p=0,65). Weiters zeigte sich eine objektive Ansprechrate von 31% in der C+T-Gruppe und 28% in der C + Placebo-Gruppe. In der Gruppe von Patienten mit vorheriger Checkpoint-Inhibitor-Therapie zeigte C+T einen nummerischen Vorteil im Sinne des medianen PFS (11,1 vs. 9,2 Monate, HR=0,77). Das Nebenwirkungsprofil war in beiden Gruppen annährend gleich.
Fazit: Telaglenastat erzielte in Kombination mit Cabozantinib keinen Vorteil gegenüber der Monotherapie. Es bleibt abzuwarten, ob Metabolismus-Modulatoren in Kombination mit bereits etablierten Therapien den Einzug in den klinischen Alltag finden.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★☆☆