Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom haben eine schlechte Prognose. Dies gilt insbesondere für Patienten, die nicht geeignet für eine Cisplatin-basierte Chemotherapie sind. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat EV bindet an Nectin–4, welches in Tumorzellen überexprimiert ist. Am ASCO 2021 wurde ein Update der Studie EV-201 / Kohorte 2 präsentiert: Enfortumab vedotin nach Progress unter Checkpointinhibitor bei cisplatin-ungeeigneten Patienten. Die objektive Ansprechrate betrug 51%, 22 % der Patienten zeigten eine Komplettremission.
Studie: 89 Patienten mit lokal fortgeschrittenem / metastasiertem Urothelkarzinom, die ungeeignet für Cisplatin und progredient unter Immuntherapie waren, erhielten EV. Der primäre Endpunkt war die objektive Ansprechrate.
Ergebnisse: Die Patienten, medianes Alter 75 Jahre, mit überwiegend gutem Allgemeinzustand, wiesen in 43% ein Urothelkarzinom des oberen Harntrakts auf. Viszerale Metastasen lagen bei 79% der Pateinten vor, davon 24% Lebermetastasen.
Die objektive Ansprechrate betrug 51% mit einem Therapieansprechen von über 12 Monaten. Bei 22% der Patienten zeigte sich eine komplette Remission. Bei weiteren 30% wurde eine Tumorstabilisierung erreicht. Das mediane progressionsfreie und Gesamtüberleben lag bei 6,7 bzw. 16,1 Monaten.
Die häufigsten therapieassoziierten Nebenwirkungen waren Hautreaktionen (61%), Alopezie (51%), periphere Neuropathie (49%) und Fatigue (34%). Eine Anämie oder Neutropenie trat bei 25% bzw. 12% der Patienten auf. Der Anteil an Grad 3/4-Nebenwirkungen lag bei 55%. Zu Therapieabbrüchen kam es aufgrund der Nebenwirkungen bei 16% der Patienten. 4 Patienten verstarben aufgrund einer therapieassoziierten Nebenwirkung.
Fazit: Auch das Update der EV-201 Kohorte 2 kann die bereits präsentierten Daten hinsichtlich der guten Ansprechrate unterstützen. EV stellt bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem und metastasiertem Urothelkarzinom eine vielversprechende Behandlungsoption dar.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★★★