KEYNOTE-564: Aktualisierte Analyse – Pembrolizumab adjuvant

Hintergrund: Die doppelblinde, multizentrische, randomisierte KEYNOTE-564-Studie ist die erste positive Phase-III-Studie zur adjuvanten Immuntherapie bei Patienten mit Nierenzellkarzinom, welche nach Nephrektomie oder Nephrektomie mit Metastasektomie ein mittelhohes oder hohes Rezidivrisiko aufweisen.

Die Interimsanalyse zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens im Vergleich zur Placebogruppe bei einer Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten (HR 0,68, 95% KI 0,530,87; P = 0,0010 [einseitig]). Es wurde nun die Daten mit einer zusätzlichen Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten präsentiert.

Ergebnisse: Randomisiert wurden 994 Patienten mit mittelhohem oder hohem Rezidivrisiko (pT2, Grad 4 oder sarkomatoid, N0 M0; pT3 oder pT4, beliebiger Grad, N0 M0; beliebiger pT, beliebiger Grad, N+ M0; oder M1 ohne Anzeichen einer Metastasierung nach vollständiger Resektion des Primärtumors und der Weichteilmetastasen ≤1 Jahr nach der Nephrektomie) im Verhältnis 1:1 zu Pembrolizumab (N = 496) oder Placebo (N = 498).

In der aktualisierten Analyse blieb der Vorteil im krankheitsfreien Überleben bestehen (HR 0,63, 95% KI 0,50-0,80; P < 0,0001) Abb.). Im Vergleich zur primären Analyse nach 24 Monaten zeigten sich vergleichbare Ergebnisse, wobei der Effekt etwas größer war (HR 0,63 gegenüber 0,68).

Stratifiziert nach Untergruppen des Rezidivrisikos zeigte sich der Nutzen von Pembrolizumab bei Patienten mit mittelhohem Rezidivrisiko (HR 0,68, 95% CI 0,52-0,89), hohem Rezidivrisiko (HR 0,60, 95% CI 0,33-1,10) oder M1 NED (HR 0,28, 95% CI 0,12-0,66). Der Nutzen der adjuvanten Therapie war bei den Patienten mit sarkomatoider Variante noch größer (HR 0,54, 95% CI 0,29-1,00) als bei den Patienten ohne diese Differenzierung (HR 0,63, 95% CI 0,48-0,83).

Die Analyse des Gesamtüberlebens zeigte nach 24 Monaten 96,2 % mit Pembrolizumab gegenüber 93,8 % mit Placebo. Im Vergleich zur primären Analyse nahm das Ausmaß des Nutzens mit zunehmender Nachbeobachtung etwas zu, das geforderte Signifkanzniveau von 0.000095 wurde jedoch nicht erreicht und eine weitere Analyse nach längerer Nachbeobachtungszeit wird erwartet.

Zudem wurde keine Zunahme von unerwünschten Ereignissen verglichen mit der Analyse nach 24 Monaten beobachtet.

 

 

Quelle: Choueiri T.K. et al, Abstract Nr. 290

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★★    Praxisrelevanz: ★★★