Hintergrund: Bis zu 40% aller Patienten mit einem high-risk-Nierenzellkarzinom (RCC) haben ein erhöhtes Risiko, innerhalb von 5 Jahren ein Rezidiv zu erleiden und in weiterer Folge daran zu versterben. In der randomisierten, doppelblinden Studie wurden 994 Patienten nach Nephrektomie mit intermediate-high oder high-risk RCC (definiert als pT2, Grad 4; oder sarcomatoider Subtyp, N0 M0; oder pT3, N0 M0; oder pT4, N0 M0; oder N+ M0; oder M1 NED [no evidence of disease]) eingeschlossen und erhielten entweder Pembrolizumab (n=496) oder Placebo (n=498). Pembrolizumab ist der erste Checkpoint-Inhibitor, der im adjuvanten Setting nach Nephrektomie bei Patienten mit high-risk RCC ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben aufweist.
Studie: Beim diesjährigen ASCO wurden Wirksamkeitsanalysen vorgestellt: 1) Zeit bis zur ersten Folgetherapie oder Tod jedweder Ursache (TFST) und 2) Zeit ab Randomisierung bis zur Progression unter Behandlung mit der ersten nachfolgenden Therapie oder dem Versterben (PFS2) vorgestellt.
Ergebnisse: Verglichen mit Placebo konnte eine Therapie mit Pembrolizumab die TFST deutlich verzögern (HR, 0,67; 95%KI 0,50-0,90; medians not reached). Ebenso konnte die PFS2 im Pembrolizumab-Arm verlängert werden (HR, 0,57; 95%KI, 0,39-0,85; medians not reached). Insgesamt gab es 40 Ereignisse im Pembro-Arm (12 Todesfälle und 28 Progressionen) verglichen mit 68 Ereignissen im Placebo-Arm (14 Todesfälle und 54 Progressionen).
Fazit: Pembrolizumab zeigt bei Patienten mit intermediate-high- oder high-risk-RCC nach Nephrektomie ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben ohne signifikanter Reduktion der QoL und auch eine verlängerte PFS2. Die Resultate könnten zu einem neuen Standard-of-Care in der Behandlung von intermediate-high oder high-risk RCC-Patienten führen.
Quelle: Choueiri T et al., Abstract #4512
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★★★