Hintergrund: Bis zu 50% aller Patienten mit einem high-risk Nierenzellkarzinom (RCC) haben ein erhöhtes Risiko, innerhalb von 5 Jahren ein Rezidiv zu erleiden und in weiterer Folge daran zu versterben. In Studien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren zeigte sich bisher keine Verlängerung des Gesamtüberlebens unter adjuvanter Therapie. Checkpoint-Inhibitoren stellen einen potenziell erfolgsversprechenden neuen Therapieansatz für diese Patienten dar.
Ergebnisse: In der randomisierten, doppelblinden Studie wurden 994 Patienten nach Nephrektomie mit high-risk RCC (definiert als pT2, Grad 4; oder sarcomatoider Subtyp, N0 M0; oder pT3, N0 M0; oder pT4, N0 M0; oder N+ M0; oder M1 NED [no evidence of disease]) eingeschlossen. Pembrolizumab wurde bis zu 1 Jahr verabreicht. In der Interimsanalyse wurde der primäre Endpunkt krankheitsfreies Überleben (DFS) erreicht (HR 0,68, 95% KI 0,53-0,87, p=0,001). Nach 24 Monaten lag das geschätzte DFS bei 77,3% unter Pembrolizumab und 68,1% unter Placebo. In den Gesamtüberlebensraten zeigte sich noch kein statistisch signifikanter Unterschied.
Fazit: Pembrolizumab ist der erste Checkpoint-Inhibitor, welcher im adjuvanten Setting nach Operation bei Patienten mit high-risk RCC ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben aufweist. Daten zum Gesamtüberleben sind noch nicht vorliegend, die Resultate könnten jedoch zu einem neuen Standard-of-Care in der Behandlung von high-risk RCC-Patienten führen. Ergebnisse zu weiteren Studien mit adjuvanter Checkpoint-Inhibitor-Gabe (Nivolumab, Atezolizumab und Durvalumab) werden im Laufe des kommenden Jahres erwartet.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★★★