Es wurden neue Studien zu potenziell effektiveren Hormontherapiekombinationen im hormonsensitiven, fortgeschrittenen Prostatakarzinom vorgestellt. Auch der Versuch, gegebenenfalls auf die klassische Androgendeprivationstherapie mit GnRH-Analoga verzichten zu können, wurde mit der Studie LACOG 0415 unternommen.
Studie: In LACOG 0415 wurden Abirateron plus ADT mit Apalutamid-Monotherapie sowie mit Apalutamid plus Abirateron (ohne ADT) miteinander im Setting des hormonsensitiven, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms verglichen. 74% der Patienten wiesen eine Fernmetastasierung, 9% eine Lymphknoten-Metastasierung bzw. ein fortgeschrittenes Tumorstadium auf.
Ergebnis: 128 Patienten wurden randomisiert. Der Patientenanteil mit einem signifikanten PSA-Ansprechen <0,2ng/ml war im Kombinationsarm Apalutamid plus Abirateron mit 80% am höchsten; verglichen mit 76% unter Abirateron plus ADT und 59% unter Apalutamid-Monotherapie. Nebenwirkungen traten am häufigsten mit 71% im Abirateron plus ADT-Arm auf. Im Apalutamid-Monotherapie-Arm und im Abirateron plus Apalutamid-Arm waren mit 64% bzw. 65% Nebenwirkungen seltener.
Für die Praxis: Die Ergebnisse sind derzeit hypothesengenerierend. Phase-III-Studien mit neuen gegen den Androgenrezeptor-gerichteten Substanzen und ohne ADT werden in diesem Setting erwartet.