Hintergrund: Pembrolizumab (Pembro) stellt als Monotherapie eine Standardtherapie für das fortgeschrittene Urothelkarzinom (UC) dar und zeigte in der Phase-1b/2-Studie KEYNOTE-146 eine Antitumoraktivität und akzeptable Sicherheit in Kombination mit Lenvatinib (Lenva). Nun wurden die Ergebnisse von LEAP-011 vorgestellt, einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen, globalen Phase-III-Studie zur Erstlinienbehandlung mit Pembro + Lenva im Vergleich zu Pembro + Placebo bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom, die für eine Cisplatintherapie nicht in Frage kommen und PD-L1-positive Tumore haben.
Ergebnisse: Das mediane Gesamtüberleben (OS) der 441 zugewiesenen Patienten betrug 11,2 Monate unter Pembro + Lenva (218) gegenüber 13,8 Monaten mit Pembro + Placebo (223), was eine vergleichbare Antitumoraktivität zeigt.
Bei 436 behandelten Patienten traten behandlungsbedingte AEs bei 186 von 214 Patienten (86,9%) in der Pembro + Lenva-Gruppe und bei 149 von 222 Patienten (67,1%) in der Pembro + Placebo-Gruppe auf; AEs des Grades 3-5 bei 107 Patienten (50,0 %) in der Pembro + Lenva-Gruppe und bei 62 Patienten (27,9 %) in der Pembro+Placebo-Gruppe.
Fazit: Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Pembro + Lenva wurde im Vergleich zu Pembro + Placebo nicht als positiv angesehen. Die Pembro-Monotherapie bleibt als Erstlinientherapie Standard bei Platin-unverträglichen Patienten (und PD-L1: CPS ≥ 10) mit fortgeschrittenem UC.
Quelle: Yohann Loriot et al., Villejuif, Frankreich. Abstract Nr. 432
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