Hintergrund: Ein für die Tumorentstehung und Progression hauptverursachendes Onkogen beim Nierenzellkarzinom (RCC) ist der Transkriptionsfaktor HIF-2a (Hypoxia-inducible factor 2a). Der HIF-2a-Inhibitor Belzutifan ist bereits für die Therapie von Patienten mit von-Hippel-Lindau-Syndrom zugelassen und zeigte in einer Phase-I-Studie (LITESPARK-001) bei stark vorbehandelten RCC-Patienten vielversprechende Ergebnisse.
Ergebnisse: Nach drei Jahren Follow-up dieser Patienten wurden nun neueste Daten präsentiert. Von den initial 55 eingeschlossenen Patienten erhielten 9 (16%) noch die Behandlung. Der Hauptgrund für Therapieabbruch war Krankheitsprogression. Im Median hatten Patienten drei vorherige Therapien erhalten, 71% davon VEGF und Immuntherapie. 22 Patienten (40%) wiesen Grad-3-behandlungsabhängige Nebenwirkungen auf, die häufigsten war Anämie und Hypoxie. Es traten keine Grad 4- oder 5-Nebenwirkungen auf. Die Gesamtansprechrate war 25%, mit 1 (2%) bestätigten complete response und 13 (24%) partial responses. 8 von 14 (57%) Patienten mit Ansprechen zeigten bis zum Ende der Beobachtungsperiode Ansprechen, unter den 14 Patienten waren alle IMDC-Risikogruppen vertreten. Die Ansprechrate war 92% für Patienten mit favorable risk und 76% für Patienten mit intermediate/poor risk. Das mediane progressionsfreie Überleben der Kohorte betrug 14,5 Monate, eine Rate an Patienten ohne Progression von 35% konnte nach drei Jahren erreicht werden.
Fazit: Insgesamt zeigten sich nach einem medianen Follow-up von über drei Jahren eine hohe Rate an dauerhaften Ansprechraten mit einem gutem Sicherheitsprofil. Belzutifan wird derzeit in mehreren Phase-III-Studien als Mono- und Kombinationstherapie beim Nierenzellkarzinom untersucht.
Quelle: Jonasch E. et al., Abstract #4509
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★