Die Phase-III-Studie MAGNITUDE verglich den PARP-Inhibitor Niraparib plus Abirateron mit Abirateron plus Placebo. In dieser Erstlinientherapie-Studie wurden in einem prospektiven Design die Patienten zunächst auf 9 HRR-Mutationen getestet. Patienten galten erst als negativ, wenn Blutplasma- und Tumorstatus negativ auf die Mutationen waren. In einem zweiten Schritt wurde die jeweilige Kohorte (HRR-Mutation positiv oder negativ) randomisiert, in eine Behandlungsgruppe (Abirateron plus Niraparib) gegenüber einer Vergleichsgruppe (Abirateron plus Placebo). Eine erste Analyse der HRR-negativen Kohorte war nach dem Einschluss von 200 (von geplanten 600 Patienten) und dem Auftreten von 125 Events geplant (ein Event war als PSA- oder radiologische Progression definiert). Als primärer Endpunkt wurde das radiographische progressionsfreie Überleben der BRCA 1/2-Gruppe, gefolgt von anderen Mutationen, gewählt.
Ergebnisse: In der Kohorte ohne HRR-Mutation wurde nach einer ersten Analyse kein Unterschied festgestellt, so dass ein weiter Einschluss nicht durchgeführt wurde. Von den 148 stattgefunden Events waren hierbei zu 59% PSA-Progressionen verantwortlich.
In der BRCA 1/2-Gruppe zeigte sich die Kombinationstherapie überlegen und führte zu einem verlängerten radiographisch progressionsfreien Intervall (HR 0.53, 95%KI 0.36-0.79), p=0.0014. Innerhalb der Patienten mit HRR-Mutationen zeigten alle Subgruppen diesen Vorteil, das Gesamtüberleben wurde in der Studienpopulation noch nicht erreicht. Das Nebenwirkungsprofil war vergleichbar in beiden Gruppen, am häufigsten wurde Anämie beobachtet.
Quelle: Chi et al., Vancouver, Kanada, Abstract Nr. 12
Innovation: ★☆☆ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★★★