Hintergrund: Es gibt mehrere Hinweise, dass das Darmmikrobiom einen wesentlichen Anteil für das Ansprechen einer Checkpoint-Inhibitor (CPI) Therapie haben könnte. Es zeigte sich, dass sowohl spezielle Bakterienstämme (Bifidobakterien oder das Bakterium Clostridium butyricum) als auch eine breite Diversität des Bakterienspektrums im Darm ein verbessertes Ansprechen von CPI bei Patienten mit metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) bewirken.
Diese Studie untersucht den potenziellen Effekt des Bakterium Stamms der Bifidobakterien und des Bakterium Clostridium butyricum, der Hauptanteil des Mittels CBM-588, als Immunmodulator in Kombination mit Nivolumab + Ipilimumab (N/I) bei Patienten mit mRCC.
Resultate: 30 Patienten mit einem klarzelligen und/oder sarkomatoiden mRCC wurden im Schema 2:1 zu N/I + CBM-588 oder N/I allein randomisiert. N/I wurde als Kombinationstherapie 4x alle 3 Wochen gegeben, danach N als Monotherapie. 80mg CBM-588 wurden täglich verabreicht. Stuhlproben wurden zu Beginn und nach 12 Wochen entnommen und sequenziert. Nach 12 Wochen zeigte sich ein 8-facher Anstieg von B. bifidum und einen 6-fachen Anstieg von B. adolescentis. C. butyricum konnte nur bei Patienten mit CBM-588 Einnahme in Stuhlproben gefunden werden. Zusätzlich zeigten sich pathogene Keime wie E.coli oder Klebsiellen häufiger in Patienten ohne CBM-588. Das relative Ansprechen war höher in der N/I + CBM-588 als in der N/I-Gruppe (59% vs. 11%; p= 0.024). Auch das mediane PFS war höher in der CBM-588-Gruppe (NR vs. 11 Wochen; p=0,001). Es wurden keine Unterschiede in der Toxizität registriert.
Fazit: Dies ist die erste prospektive randomisierte Studie, die einen Darmmikrobiom-Modulator mit CPI-Therapie kombiniert. Erste Daten sind vielversprechend. Weitere Daten werden mit Spannung erwartet.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆