In der Vergangenheit konnten die Ergebnisse einer Immuntherapie beim Prostatakarzinom im allgemeinen nicht überzeugen. Der Schlüssel für das schlechte Ansprechen könnte in der Biologie der Erkrankung liegen, denn für das Ansprechen einer Immuntherapie ist die Wechselwirkung mit den Immunzellen in der direkten Umgebung des Tumors von äußerster Wichtigkeit – dem sogenannten Tumormicroenvironment. Bei Prostatakarzinom ist ein sogenanntes „kaltes“ Tumormicroenvironment bekannt.
Studie: Die NEPTUNES-Studie ist eine multizentrische Phase-II-Studie, welche die Wirksamkeit der Kombination Nivolumab (anti-PD1) + Ipilimumab (anti-CTLA4) untersucht. Eine Anti-CTLA4-Therapie ist dafür bekannt, T-Zell-Infiltration zu initiieren. Die Hypothese der Autoren war, dass mCRPC-Patienten mit einer positiven immunogenen Signatur (z.B DNA-Schäden, Leukozyteninfiltration) auf die Kombinationstherapie ansprechen würden. Primärer Endpunkt war die Ansprechrate.
Ergebnis: Die Ansprechrate lag bei 32 %. Es konnten zahlreiche „immunogenen Signaturen“ identifiziert werden, die mit einem guten Ansprechen auf die Kombinationstherapie einhergehen. Eine weitere Testung bei ausgewähten Patienten im Rahmen einer Phase-III-Studie steht aus. Die Ergebnisse könnten ein weiterer Schritt in Richtung einer Biomarker-gesteuerten personalisierten Medizin sein.