Im neoadjuvanten Setting wurden zwei Phase-II-Studien vorgestellt, in denen die Wirkung von Abirateron und Apalutamid zusammen mit einer Androgendeprivation (ADT) als neoadjuvante Therapie vor der radikalen Prostatektomie bei Patienten mit lokalisiertem, Hochrisiko-Prostatakarzinom untersucht wurde.
Eine neoadjuvante Phase-II-Studie (Mc Kay) untersuchte eine intensivierte ADT bei Männern mit High-risk, lokalisiertem Prostatakarzinom vor radikaler Prostatektomie. Primärer Studienendpunkt war das pathologische Ansprechen. 118 Patienten wurden randomisiert zu entweder 6 Zyklen Abirateron plus Apalutamid plus Leuprorelin oder Abirateron plus Leuprorelin.
Das Ergebnis: Die pathologische Ansprechrate zwischen den Therapiegruppen war vergleichbar. Die Raten an pathologischen Komplettremissionen bzw. minimaler Resterkrankung waren mit 22% bzw. 20% in beiden Gruppen sehr hoch.
Eine neoadjuvante Studie von Eleni Efstathiou untersuchte bei 66 Patienten mit lokalisiertem Hochrisiko-Prostatakarzinom Apalutamid plus Leuprorelin mit/ohne Abirateron über 6 Monate. Ziel war es, Informationen über einen potenziellen prädiktiven Marker vor radikaler Prostatektomie nach diesen Hormontherapien zu erhalten.
Das Ergebnis: 3% der Patienten erzielten eine pathologische Komplettremission, 10% eine minimale Resterkrankung. In einer multivariablen Analyse war der einzige Parameter, der signifikant mit einem guten PSA-Ansprechen assoziiert war, eine molekulare Biopsiesignatur, die unter anderem keine Glukokortikoid-Rezeptor-Überexpression oder eine KI67-Rate von <10% enthielt. Wichtig, ein gutes PSA-Ansprechen war mit einer Heterogenität im pathologischen Präparat assoziiert.
Für die Praxis bedeutet dies, selbst wenn diese Studien hypothesengenerierend sind, werden in Phase-III-Studien im neoadjuvanten Setting Marker, die einen möglicher Weise besseren Hinweis auf die Effektivität hinsichtlich des Überlebens zeigen, benötigt.