PD(L)-1- und CTLA-4-Checkpoint-inhibitoren sind in vielen Tumorentitäten wirksam. Die beiden Checkpoints dieser Therapie sind beim Prostatakarzinom allerdings nur spärlich vorhanden, weshalb bis jetzt keine signifikanten Ergebnisse erzielt wurden. Enoblituzumab ist ein weiterer Immuncheckpoint, der bei Prostatakarzinomen hoch exprimiert wird, weshalb mehrere Phase-I-Studien mit dem Wirkstoff Enoblituzumab durchgeführt wurden. Aktuell haben 180 Patienten eine Enoblituzumab-Monotherapie in Phase-I-Studien erhalten.
Studie: Eugene Shenderov von der Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, präsentierte am ASCO eine geplante Phase-II-Studie, bei der Enoblituzumab vor operativer Therapie bei high-risk-Prostatakarzinom appliziert wird, um histologisch die Auswirkungen der Therapie auf den Tumor und infiltrierende Immunzellen zu untersuchen.
Studienkonzept: Geplant ist eine neoadjuvante, investigator-single-center, einarmige, open-label-Studie mit 32 Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom. Eingeschlossen werden Patienten mit klinischem Stadium T1c-T3B, N0, M0 und Gleason 7-10. Geplant sind 6 Dosierungen Enoblituzumab in einer Dosis von 15mg/kg iv wöchentlich mit einem Beginn 50 Tage vor radikaler Prostatektomie. Primäre Endpunkte sind eine Charakterisierung des Sicherheits- und Nebenwirkungsprofils von Enoblituzumab im neoadjuvanten Setting und eine Schätzung des klinischen Benefits basierend auf einem PSA-Ansprechen (PSA<0,1ng/ml) 12 Monate nach radikaler Prostatektomie. Sekundäre Endpunkte sind u.a. die Erhebung immunologischer Korrelate wie CD8, FOXP3 und die PD-L1-Expression.
Aussicht: Mehr Einsicht in die Biologie des Prostatakarzinoms und die Bedeutung des Immunsystems in der Behandlung des Prostatakarzinoms.