Real-World-Daten des deutschen CARAT-Registers: Vergleich von TKI- und IO-Strategien als Erstlinienbehandlung

Die Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) hat sich in den letzten Jahren durch den Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (IO) in Kombination mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) oder einem weiteren IO grundlegend verändert. Direkte Vergleichsstudien zwischen diesen Erstlinientherapien fehlen jedoch bislang.

Studie CARAT: Die laufende prospektive, multizentrische CARAT-Registerstudie untersuchte Daten von 991 mRCC-Patienten aus 148 Zentren in Deutschland. Im Vergleich zu den Zulassungsstudien waren die CARAT-Patienten älter (68 vs. 61-64 Jahre), seltener männlich (67% vs. 71-77%) und wiesen seltener eine „favorable“ (11% vs. 20-31%) Risikogruppe nach IMDC-Kriterien auf.

Die Patienten erhielten als Erstlinientherapie entweder TKI+IO (n=418), IO+IO (n=242) oder eine TKI-Monotherapie (n=263). Zwischen TKI+IO und IO+IO zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im progressionsfreien (PFS) und Gesamtüberleben (OS), jedoch ein Trend zu einem besseren Überleben unter TKI+IO (medianes PFS 12,7 vs. 8,0 Monate; medianes OS 31,5 vs. 22,3 Monate).

Fazit: Die Ergebnisse dieser Analyse deuten auf keinen statistisch signifikanten Unterschied im PFS und OS zwischen TKI+IO und IO+IO hin, legen aber einen Trend zu einem besseren Überleben unter TKI+IO nahe. Aufgrund der Methodik und der sich überschneidenden publizierten Überlebenskurven ist jedoch Vorsicht bei der Interpretation geboten.