Lutetium-PSMA (LuPSMA) ist ein Radiotherapeutikum, bei dem radioaktives Lutetium mit einem Antikörper verbunden wird, der an PSMA bindet. Es wird so im Tumor angereichert und führt zum Zelltod. LuPSMA hat bereits in mehreren einarmigen Studien Wirksamkeit gezeigt. Es wurde nun eine erste randomisierte Studie vorgestellt: TheraP.
TheraP: In der Studie wurde LuPSMA mit Cabazitaxel bei Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit Progredienz unter Docetaxel verglichen. Hinzuzufügen ist, dass mehr als 90% der Studienprobanden bereits eine Therapie mit einem neuen Antiandrogen erhalten haben. Die Patienten hatten zuvor eine PET-Untersuchung und zwar sowohl ein FDG- als auch ein PSMA-PET. Patienten, die FDG-PET-positive, aber negative/schwach-positive PSMA-PET-Metastasen hatten, wurden exkludiert. 200 Patienten erhielten entweder LuPSMA (6-8GBq alle 6 Wochen bis zu 6 Zyklen) oder Cabazitaxel alle 3 Wochen bis zu 10 Zyklen. Primärer Studienendpunkt war das PSA-Ansprechen von mindestens 50%.
Das Ergebnis: Nach einem Follow-up von 13 Monaten zeigten nach LuPSMA 66% ein PSA-Ansprechen, vs. 37% unter Cabazitaxel. Hinzuzufügen ist, dass 16 Patienten, die für den Cabazitaxel-Arm randomisiert waren, ihre Einverständniserklärung zurückgezogen und somit nicht behandelt wurden. LuPSMA wurde auch besser toleriert. Die häufigsten Grad 3/ 4-Nebenwirkungen waren Thrombozytopenie (11%). Grad 1/ 2-Nebenwirkungen (z.B. Mundtrockenheit) waren bei 59% der Patienten zu finden. Insgesamt betrugen Grad 3/ 4-Nebenwirkungen unter LuPSMA 35% und unter Cabazitaxel 54%.
Für die Praxis: Mit Spannung wird die Phase-III-Studie VISION erwartet, in der Hoffnung dann eine neue Therapie im Armamentarium des metastasierten Prostatakarzinoms zur Verfügung zu haben.