Die ALPINE-Studie verglich bei Patient:innen mit rezidivierter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) Ibrutinib mit dem selektiveren Zweitgenerations-BTK-Inhibitor Zanubrutinib. Die Interimsanalyse nach 415 von 652 geplanten Patient:innen wurde bereits beim EHA-Meeting 2021 präsentiert und brachte Vorteile für Zanubrutinib sowohl bei der Effektivität als auch bei der Toxizität. Beim ASH-Meeting wurde das Update für die gesamte Studienkohorte mit 30 Monaten Follow-up in der Late-Breaking Session vorgestellt. Das Gesamtansprechen als primärer Studienendpunkt war in der Gesamtkohorte signifikant verbessert (86,2% vs. 75,7%), das galt auch für genetische Hochrisikogruppen. Ebenso war das mediane PFS (nicht erreicht vs. 35 Monate, HR=0,65, p = 0,0024) signifikant verlängert (Abb. 1 zeigt die 2-Jahres-PFS-Rate mit 79,5% vs. 67,3%). Vorhofflimmern trat unter Ibrutinib signifikant häufiger auf (13,3% vs. 5,2%), im Ibrutinib-Arm traten sechs kardial bedingte Todesfälle auf, im Zanubrutinib Arm keiner. Die Studie wurde zeitgleich im New England Journal of Medicine publiziert.
Fazit: Der selektivere Zweitgenerations BTK-Inhibitor Zanubrutinib ist signifikant effektiver als Ibrutinib. Zanubrutinib ist außerdem aufgrund weniger Off-Target-Effekte besser verträglich, vor allem im Hinblick auf kardiovaskuläre Toxizitäten.