Axi-cel bei älteren Patienten über 65 Jahre

In einer retrospektiven Studie wurden US-Patienten, die Axi-cel nach zumindest zwei vorangegangenen Therapielinien erhielten, unter Anwendung der CIBMTR-Register-Daten gegen eine vergleichbare historische Kontrolle (SCHOLAR-1-Datensatz) ausgewertet. Insgesamt wurden in dieser Studie 1.146 Axi-cel-Patienten 469 Patienten gegenübergestellt, die Chemoimmuntherapie erhielten. Die Axi-cel Patienten hatten tendentiell einen ECOG ≤ 1 und mehr Linien an Vortherapien. Im Altersvergleich < 65 Jahre und > 65 Jahre zeigte sich, dass die Gesamtansprechrate (ORR) mit 76% (CR 58%) größer war als in der Kontrollgruppe mit Chemoimmuntherapie: ORR 28% (CR 16%).
Gesamtansprechrate ältere Patienten ≥65 Jahre mit Axi-cel: ORR 82% (CR 68%)
Gesamtansprechrate Patienten ≤ 65 Jahre mit Axi-cel: ORR 75% (CR 56%)
Mit Chemoimmuntherapie zeigt sich ein gegensätzlicher Trend:
Gesamtansprechrate ältere Patienten ≥65 Jahre: ORR 25% (CR 13%)
Gesamtansprechrate Patienten ≤ 65 Jahre: ORR 29% (CR 17%)
Dies überträgt sich auch in die 12-Monate-Gesamtüberlebensrate, die im Axi-cel-Arm insgesamt mit 62% besser war als im Chemoimmuntherapie-Arm mit 28%. Die Daten sind bei Patienten höheren und jüngeren Alters nahezu deckungsgleich. (vgl. Tab.)

Vergleich der CAR-T-Zelltherapie mit Axicabtagen ciloleucel vs. Chemoimmuntherapie (historische Kontrolle, SCHOLAR-1) aufgeschlüsselt nach Altersgruppen.

Fazit: Die Autoren schließen daraus, dass das Alter an sich keine Kontraindikation zur CAR-T-Zelltherapie liefert, jedoch räumen sie in der Diskussion natürlich ein, dass die Ergebnisse bei einem Cutoff höheren Alters anders ausfallen können (z.B. >70 Jahre oder ≥75 Jahre). Zudem wird nicht auf die daraus resultierende Lebensqualität (QoL) eingegangen, die beim älteren Kollektiv trotz reiner Machbarkeit der Therapie divergent ausfallen kann. Hier sei in Erinnerung gerufen, dass bereits beim ASH 2020 Lindsey Fitzgerald eine Studie präsentierte, wo deutlich darauf verwiesen wurde, dass bei ≥ 75jährigen doch vermehrt mit Encephalopathie und ICANS (höhergradig) zu rechnen ist und somit neben der reinen Machbarkeit und Wirksamkeit der CAR-T-Zelltherapie der Aspekt des Nebenwirkungsmanagements mit all seinen Folgen nicht außer Acht gelassen werden kann.