Die CAR-T-Zell-Therapie hat einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie vom B-Zell-Typ (B-ALL) bewirkt. In vielen Fällen führt diese Behandlung zu einer vollständigen Remission. Nicht alle Patienten profitieren von der individuellen Gentherapie im gleichen Ausmaß, in einigen Fällen sind die therapeutisch wirksamen CAR-T-Zellen nicht beständig. Die Hypothese der Studienautoren ist, dass die Deaktivierung von CAR-T-Zellen über den PD1/PD-L1-Checkpoint-Signalweg dafür verantwortlich sein könnte.
Die Studienpatienten (n=14, 4–17 Jahre) hatten bereits eine gegen CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie im rezidivierten/refraktären Setting erhalten und nicht oder nur in geringem Ausmaß darauf angesprochen. In der Studie wurde zusätzlich zur CAR-T-Zell-Therapie ein PD1-Inhibitor (frühestens 14 Tage nach CAR-T-Zell-Infusion) verabreicht, die PD1-Therapie konnte alle drei Wochen wiederholt werden.
Ergebnisse: Im Großteil der Fälle (13 Patienten) kam Pembrolizumab, in einem Fall Nivolumab zum Einsatz. Die Antikörper wurden nach dem Abklingen des Cytokine-Release-Syndroms nach der CAR-T-Zell-Infusion verabreicht. Vielversprechend war das Ansprechen auf den PD1-Inhibitor vor allem bei Patienten mit früher B-Zell-Wiederherstellung und großen Tumoren außerhalb des Knochenmarks (bulky extramedullary disease). Bei Patienten mit schlechtem anfänglichem Knochenmarks-Ansprechen wurden nur teilweise Effekte ohne anhaltende Wirkung erzielt. In diesen Fällen dürfte ein anderer Mechanismus als der PD1-Checkpoint-Signalweg für die geringe Beständigkeit der CAR-T-Zellen verantwortlich sein. Es traten keine unerwarteten oder tödlichen Nebenwirkungen auf.
Li AM et al, Checkpoint Inhibitors Augment CD19-Directed Chimeric Antigen Receptor (CAR) T Cell Therapy in Relapsed B-Cell Acute Lymphoblastic Leukemia. ASH 2018, Abstr. #556