BeEAM oder BEAM?

Die Chemotherapie nach dem BEAM-Schema (BCNU, Etoposid, Cytarabin, Melphalan) ist die am häufigsten verwendete Konditionierung bei Lymphom-Patienten vor einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT). Eine bekannte Nebenwirkung von hochdosiertem BCNU ist allerdings die Lungentoxizität, die mit einer Inzidenz von 2 bis 64 % zu dauerhaften Schäden führen kann. Der Ersatz von BCNU durch Bendamustin im BeEAM-Regime hat sich in mehreren Phase-II-Studien als wirksam und durchführbar erwiesen. Bisher hat allerdings keine prospektive Studie die beiden Schemata verglichen. Am heurigen ASH-Meeting wurden stellvertretend von Professor Felix Keil die Ergebnisse einer randomisierten, multizentrischen Phase-II-Studie in einer Oral Session präsentiert. Dabei wurden 108 Patienten von Januar 2015 bis Dezember 2018 inkludiert und entweder in den BeEAM- (n = 53) oder BEAM-Arm (n = 55) randomisiert. 39 Patient:innen hatten ein Mantelzell-Lymphom, 57 Patient:innen ein diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und 12 Patient:innen ein follikuläres Lymphom.

Ergebnisse: Der primäre Endpunkt der Studie (Abnahme der Diffusionskapazität der Lunge für Kohlenmonoxid, DLCO, um mindestens 20 %, drei Monate nach der ASCT) wurde bei acht Patient:innen im BeEAM- und bei neun Patient:innen im BEAM-Arm erreicht, es gab daher keinen signifikanten Unterschied. Obwohl im BEAM-Arm zwei Patient:innen aufgrund von therapieassoziierter Lungentoxizität starben, wurde keine funktionelle Verschlechterung bei den Patient:innen, die das BCNU-haltige BEAM-Regime erhielten, beobachtet. Infektionen traten bei 9,4 % der Patient:innen im BeEAM-Arm und bei 14,5 % im BEAM-Arm auf. Im Gegensatz zu früheren Studien war die Nephrotoxizität Grad 3–5 sowohl im BeEAM- als auch im BEAM-Arm gering (< 2%). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 369 Tage. Im BeEAM-Arm starben 4 von 53 Patient:innen, 6 von 55 im BEAM-Arm, zehn Patient:innen erlitten jeweils einen Progress. Es gab keinen Unterschied in der Einschätzung der Lebensqualität in den beiden Studienarmen.

Fazit: Es lässt sich daher schlussfolgern, dass  BeEAM ein gut durchführbares und verträgliches Regime ist, das zu vergleichbaren klinischen Ergebnissen führt wie das bekannte BEAM-Regime.