CD20/CD3-Antikörper in Kombination mit Chemoimmuntherapie als Erstlinientherapie bei aggressiven B-Zell-Lymphomen

In 2 Studien wurden vielversprechende Phase-II-Daten zur Erstlinientherapie bei einem Hochrisikokollektiv für R/CHOP-Versagen bei neu diagnostizierten großzelligen B-Zell-Lymphomen präsentiert:
In der NHL 2-Studie wurden 47 Patient:innen mit Hochrisikofeatures (bspw. IPI 4/5 53 %, double/triple hit 21 %, Bulk > 10 cm 34 %, erhöhte LDH 68 %) mit Epcoritamab + R/CHOP therapiert. Für das Gesamtkollektiv zeigte sich bei 87 % eine komplette metabole Remission, bei 91 % konnte eine MRD-Negativität erzielt werden, das 21-Monate-PFS lag bei 81 %, das 2-Jahres-OS bei 87 %. Ein CRS trat bei 60 % der Patient:innen, meist bei der ersten vollen Dosis von Epcoritamab, auf und war gut managebar. 2 therapieassoziierte Todesfälle wurden dokumentiert (1x COVID-19, 1x septischer Schock).
In der COALITION Studie wurde der bispezifische CD20/CD3-Antikörper Glofitamab mit R/CHOP (n=40) oder Polatuzumab/R/CHP (n=40) bei Patient:innen mit hoher Tumorlast und hohem Risiko für R/CHOP-Versagen bei aggressiven B-Zell-Lymphomen kombiniert. Ein meist niedriggradiges CRS trat bei 22 % der Patient:innen auf und war gut managebar. Bei 88 % der Patient:innen wurde eine MRD-Negativität erzielt, 75 % zeigten eine komplette metabole Remission – das 24-Monats-PFS lag bei 86 %, das 24-Monats-OS bei 92 %. Bei PET-positiven Patient:innen wurden teilweise bioptisch inflammatorische Reaktionen nachgewiesen.

Fazit: Es wurden sehr vielversprechende Phase-II-Daten zu bispezifischen CD20/CD3-Antikörpern in Kombination mit Chemoimmuntherapie präsentiert. Die Ergebnisse der teilweise bereits ausrekrutierten randomisierten Phase-III-Studien werden mit Spannung erwartet.