● NFE2-Mutationen beeinflussen die Transformation myeloproliferativer Neoplasien in eine akute myeloische Leukämie. Die Hochrisiko-Mutation, die auch mit einer höheren Mortalitätsrate assoziiert ist, könnte für Risiko-Scores bedeutsam sein.
● TRANSFORM-2-Studie mit Navitoclax: Im Bereich der myeloproliferativen Neoplasien gibt es derzeit einen Boom an neuen Substanzen, die aktuell in Phase-III-Studien übergeführt werden. So wurde etwa Ruxolitinib in Kombination mit Navitoclax in der Phase-III-Studie TRANSFORM-2 bei Ruxolitinib-resistenten Patienten untersucht und erzielte in diesem Setting gute Ansprechraten.
● Momelotinib ist ein neuer JAK-Inhibitor mit „robusten“ Langzeitüberlebensdaten und guten Ansprechraten in Hinblick auf die schwer behandelbare Anämie: So führt Momelotinib bei einem Teil tranfusionsbedürftiger Patienten zur Transfusionsunabhängigkeit.
● Der BET-Inhibitor CPI-0610 wurde in der Phase-II-Studie MANIFEST untersucht und erzielte in Kombination mit Ruxolitinib eindrucksvolle Ansprechraten in Hinblick auf die Verkleinerung der Milzgröße und den Gesamt-Symptom-Score.
● Imetelstat, ein Telomeraseinhibitor, hat einen krankheitsmodifizierenden Effekt und kann insbesondere bei Hochrisiko-MPN-Patienten einen Überlebensvorteil erreichen.
● Interferon erlebt ein Revival in der Behandlung Philadelphia-Chromosom-negativer myeloproliferativer Erkrankungen. Eine (allerdings retrospektive) Studie von Richard T. Silver zeigt für Langzeit-Interferon-behandelte Patienten mit Polycythaemia vera ein besseres Myelofibrose-freies und Gesamtüberleben.
● Ropeginterferon alpha-2b: In der bislang einzigen randomisierten Studie von Ropeg-IFN vs. Hydroxyurea (HU) wurden Langzeitdaten über 5 Jahre präsentiert. Signifikante Vorteile gegenüber HU zeigen sich etwa in Hinblick auf das hämatologische Ansprechen. Besonders deutlich ist der Unterschied im molekularen Response mit einem 4-fach höheren Ansprechen gegenüber HU und einer kompletten molekularen Remission bei einem Teil der Patienten. „Damit ist ein eindeutig krankheitsmodifizierender Effekt durch Ropeginterferon belegt, das in die zytoreduktive Erstlinientherapie bei Polycythaemia vera aufgestiegen ist.“ (Professor Heinz Gisslinger)
Interferon in Polycythemia Vera (PV) Yields Improved Myelofibrosis-Free and Overall Survival