Update CAR-T-Zell-Studien vom ASH-Meeting 2020
● Langzeit-Updates der Studien JULIET und ZUMA-1: Overall Survival 36% nach 3 Jahren (JULIET-Studie mit Tisagenlecleucel) und 44% nach 4 Jahren (ZUMA-1 Studie mit Axicabtagen Ciloleucel).
● Real-World-Evidence: Die Lernkurve in der Routine besteht darin, mit einem guten Selektionsprozess hohe Ansprechraten zu erzielen.
● Abschätzung der Prognose vor CART-Routinetherapie mit Tisa-cel: Hohe myc-Expression > 40% oder Anzahl tumorinfiltrierender Lymphozyten sind prognostisch bedeutsam. Ein Index aus bekannten und neuen Parametern kann Patienten mit besonders guter Prognose identifizieren.
● Erstlinientherapie bei DLBCL-Hochrisikopatienten: Studien in diesem Setting belegen u.a. eine hohe Effektivität für Axi-cel.
● In neuen Indikationen wie dem follikulären Lymphom und Mantelzell-Lymphom laufen ebenfalls Studien mit Tisa-cel und Axi-cel.
● Neue Ansätze zur Therapieoptimierung finden sich mit NK-Zell-Konstrukten wie z.B. GDA-201, das hohe Ansprechraten bei Non-Hodgkin-Lymphomen und beim multiplem Myelom erreichen kann. Weiters interessant ist ein Tandem-CART-Konstrukt aus Deutschland mit dualem Targeting von CD19/CD20 bei aggressiven Lymphomen.
● CART beim multiplen Myelom: Mit dem Fortlaufen der Studien und neuen CAR-T-Zell-Konstrukten ist ein Langzeit-Response über 9 Monate hinaus erreichbar, mit einem hohen Anteil MRD-negativer Patienten. Eindrucksvoll ist auch eine neue allogene BCMA-CART-Plattform aus dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center – das „Off the shelf“-Konstrukt verwendet B-Zellen von gesunden Spendern und wurde erstmals in einer klinischen Studie getestet.
● Präliminäre erste Ansätze mit CAR-T-Zellen finden sich bei der AML, z.B. mit bispezifischen Anti-CD-123/Anti-CD3-Konstrukten.
● Resistenzen: Kombinationen von Checkpoint-Inhibitoren und CAR-T-Zellen eignen sich für das Durchbrechen von Resistenzen, bzw. dürften bispezifische Antikörper auch nach einem Rezidiv auf CAR-T-Zellen noch wirksam sein.