Diese retrospektive, amerikanische Kohorte umfasste 4.702 Patient*innen, die mindestens zwei Jahre nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT) am Leben waren. Untersucht wurden die Trends bei der Lebenserwartung und die Spätmortalität über vier Epochen: 1981-1999; 2000-2005; 2006-2010; 2011-2014.
Das mediane Alter bei der ASCT betrug 53 Jahre, die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 9 Jahren. Plasmazellerkrankungen (PCD) waren die häufigste Indikation. Bei 23 % der Patienten war eine Ganzkörperbestrahlung (TBI) Teil der Konditionierung. Über die vier Epochen hinweg stieg das mediane Alter bei der ASCT deutlich an (40 Jahre → 58 Jahre), ebenso der Anteil der Patienten mit einer PCD (13% → 60%). Durch die ASCT kam es bei den Patienten zu einer Verringerung der Lebenserwartung um 25,8 %, was einem Verlust von 7,0 Jahren entspricht. In einer um alle relevanten demografischen und klinischen Prädiktoren adjustierten Analyse, die auf eine Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren beschränkt war, sanken die verlorenen Lebensjahre über die vier Epochen von 5 auf 1,6 Jahre (Abb. 1). Auch das adjustierte Risiko der Gesamtmortalität ging über die vier Epochen deutlich zurück (von einer HR: 1 in den Jahren 1981-1999 bis zu einer HR: 0,5 in den Jahren 2011-2014).
Fazit: Die Spätmortalität nach einer ASCT ist über einen Zeitraum von 30 Jahren deutlich zurückgegangen – aufgrund von Änderungen in der Transplantationspraxis (Reduktion des TBI-Einsatzes) und verbesserter krankheitsspezifischer Therapiestrategien (neuere Therapieoptionen für PCD und Reduktion von Dosis/Strahlungsvolumen für Hodgkin-Lymphome). Kontinuierliche Bemühungen müssen sich auf Strategien zur Vermeidung von Rezidiven, Sekundärneoplasien, Infektionen und Herz-Kreislauf-, Nieren- und Lungenerkrankungen in dieser Patientengruppe konzentrieren.
Arora et al., ASH 2021, Abstr. #484; Trends in Late Mortality and Life Expectancy after Autologous Blood or Marrow Transplantation (BMT) Performed over Three Decades – a BMT Survivor Study (BMTSS) Report