Das myelodysplastische Syndrom (MDS) ist durch einen erythroiden Reifungsdefekt, welcher zu einer transfusionsbedürftigen Anämie führt, gekennzeichnet. Die Behandlung der Anämie ist eine der größten Herausforderungen bei der Betreuung von Patienten mit MDS mit niedrigem Risiko. Luspatercept ist ein rekombinantes Fusionsprotein das an Liganden der TGFbeta-Familie bindet und so das abnorme Smad2/4-Signaling reduziert und die Erythropoiese in einem späten Stadium verstärkt.
In der randomisierten, doppelblinden placebokontrollierten Phase-III-Studie Medalist wurde eine Luspatercept-Behandlung bei transfusionsbedürftigen MDS-Patienten mit Ringsideroblasten (RS) und sehr geringem, geringem oder mittlerem Risiko untersucht. Die Patienten waren für eine Behandlung mit Erythropoiese-stimulierenden Wirkstoffen aus verschiedenen Gründen ungeeignet.
Die Behandlung erfolgte entweder mit Luspatercept oder Placebo subkutan alle drei Wochen für eine Dauer von mindestens 24 Wochen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 229 Patienten randomisiert und behandelt. Von 153 Patienten, die Luspatercept verabreicht bekamen, erreichten 58 (37,9 %) Patienten eine Transfusions-Unabhängigkeit von mindestens 8 Wochen zwischen Behandlungswoche 1 und 24. In der Placebo-Gruppe war der Anteil mit 13,2 % (10 Patienten) signifikant geringer (OR 5,1; p<0,0001). Eine Transfusions-Unabhängigkeit von mindestens 12 Wochen während der Behandlungsperiode konnte von 28,1 % (43 Patienten) der Patienten unter Luspatercept-Behandlung und 7,9 % (6 Patienten) im Placebo-Arm (OR 5,1; p<0,0002) erreicht werden. Das Sicherheitsprofil von Luspatercept entsprach den Daten aus der Phase-II-Studie PACE-MDS.
Fenaux P et al., The Medalist Trial: Results of a Phase 3, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study of Luspatercept to Treat Anemia in Patients with Very Low-, Low-, or Intermediate-Risk Myelodysplastic Syndromes (MDS) with Ring Sideroblasts (RS) Who Require Red Blood Cell (RBC) Transfusions. ASH 2018, Abstr. #1