KRd-Induktion, KRd-Konsolidierung, KR-Erhaltungstherapie
Francesca Gay präsentierte ein Update der FORTE-Studie, welche KRD-Induktion/ASCT/KRd-Konsolidierung (KRd-ASCT) vs 12 Zyklen KRd (KRD12) vs KCd-Induktion/ASCT/KCd-Konsolidierung (KCd-ASCT) gefolgt von KR- versus R-Erhaltung untersuchte. Nach einem medianen Follow Up von 45 Monaten zeigt sich nun sowohl ein Vorteil im PFS für KRD-ASCT (not reached) vs KRd12 (57 Monate) versus KCd-ASCT (53 Monate) als auch im OS mit 90% für KRd-ASCT und KRd12 vs 83% für KCd-ASCT. Bezüglich der Erhaltungstherapie in dieser Studie fand sich nach einem medianen Follow Up von 31 Monaten ein 3-Jahres PFS zugunsten von KR mit 75% vs 66% mit R allein. 46% der zu Beginn der Erhaltungstherapie MRD-positiven Patienten konnten zudem im KR-Arm mittlerweile MRD-Negativität erzielen. Im R-Arm erreichten dies 32% der Patienten. Der Benefit zeigte sich dabei jeweils konstant in allen Subgruppenanalysen.
K = Carfilzomib
R = Lenalidomid
d = Dexamethason
KRd12 = 12 Zyklen KRd
75 Monate Langzeit-Follow-up der EMNO2/HO95-Studie
Auch in der Phase-3-EMNO2/HO95-Studie zeigte sich nun ein OS-Vorteil für die autologe Stammzelltransplantation im Rahmen der Erstlinientherapie. In dieser Studie wurden neu diagnostizierte Myelompatienten 1:1 randomisiert, wobei bezüglich Randomisierung 1 (R1) VMP-Induktion + ASCT vs VMP-Induktion allein verglichen wurde. Im zweiten Schritt (R2) erfolgte eine Randomisierung hinsichtlich Konsolidierung vs. keine Konsolidierungstherapie gefolgt von einer Lenalidomid-Erhaltung. Nach einem medianen Follow Up von nun 75 Monaten konnte eine signifikante Verbesserung des OS dokumentiert werden mit einem geschätzten 75-Monate-Überleben von 69% für den ASCT-Arm vs. 63% für VMP allein. Dabei profitierten insbesondere Patienten mit ISS 2-3 und Hochrisikozytogenetik von der ASCT. Im ASCT-Arm zeigte sich auch ein Vorteil hinsichtlich einer längeren TTnT (Time to next treatment) mit 66 vs 47 Monaten. Ebenso zeigten Patienten aus dem ASCT-Arm unter Lenalidomid-Erhaltung eine Verbesserung des medianen PFS mit 56 Monaten vs 42 Monate für die Patienten, die nach VMP allein eine Lenalidomid-Erhaltungstherapie erhielten.
„Early vs. late“ – 8-Jahres-Follow-up der IFM-2009-Studie
In der französischen IFM-2009-Studie wurde bei insgesamt 700 neu diagnostizierten Myelompatienten 8x VRD mit 3x VRD gefolgt von HD-Melphalan + ASCT + 2 Konsolidierungszyklen VRD gefolgt von wiederum einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie für beide Arme verglichen. Auch hier zeigte sich nach einem medianen Follow Up von nun 93 Monaten eine signifikante Verbesserung des PFS für den Transplantarm mit 47,3 Monaten vs 35,0 Monaten für VRD allein. Allerdings übersetzte sich in dieser Studie der Vorteil der ASCT nicht im Sinne einer OS-Verbesserung. In einer 2. Analyse wurden Patienten in ihrem Krankheitsverlauf nach dem ersten Relapse weiter evaluiert. Etwa die Hälfte dieser Patienten erhielt eine Pomalidomid-basierte Zweitlinientherapie, bei ¾ der Patienten, die in der Erstlinie keine ASCT erhalten hatten, wurde die ASCT in der Zweitlinientherapie eingesetzt. Nach einem medianen Follow Up von nun 8 Jahren zeigte sich kein Unterschied im PFS und OS für beide Vorgehensweisen. Diese Daten unterstützen somit den Einsatz der ASCT bereits im Rahmen der Erstlinientherapie.