Mittlerweile gibt es bis zu zehn Jahre Erfahrung mit CAR-T-Zellen bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Sowohl in den Education-Sessions als auch bei den Oral-Sessions gab es zahlreiche Präsentationen zu den bisherigen Daten (inkl. Langzeittoxizitäten) und zum optimalen Einsatz.
Brexucabtagen autoleucel (Brexu-cel) ist ein CD19-CAR-T-Zellprodukt, das 2021 von der FDA für erwachsene Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) B-Zell-ALL zugelassen wurde. In der zulassungsrelevanten einarmigen Phase-II-Studie ZUMA-3 erreichte Brexu-cel eine hohe Ansprechrate bei einem beherrschbaren Sicherheitsprofil. In der hier vorgestellten Arbeit wurde über die Ergebnisse von Brexu-cel bei einer breiten Patientenpopulation aus der Praxis berichtet.
Insgesamt 197 Patient:innen mit B-Zell-ALL erhielten eine Infusion mit Brexu-cel und wurden zwischen Juli 2021 und Mai 2023 prospektiv in das CIBMTR-Register in 67 Zentren in den USA aufgenommen; 138 Patient:innen wurden genauer analysiert. Das Durchschnittsalter betrug 43 Jahre und 52 % waren Männer, mehr als die Hälfte (55 %) der Patient:innen hatten zum Zeitpunkt der Diagnose eine ungünstige Zytogenetik. Basierend auf den in den Registerdaten verfügbaren angepassten Kriterien wären 91 % der Patient:innen in dieser Kohorte für ZUMA-3 nicht geeignet gewesen. Die Patient:innen erhielten im Mittel vier vorherige Therapielinien, inkl. Inotuzumab und Blinatumomab, ein Drittel hatte zuvor eine allogene Stammzelltransplantation erhalten.
Die Gesamt-CR/CRi-Rate am Tag 100 nach der Infusion betrug 76 %; 70 % befanden sich 6 Monate nach dem ersten Ansprechen immer noch in Remission. Das rezidivfreie Überleben nach 6 Monaten betrug 53 %, das Gesamtüberleben 78 %. Die Haupttodesursachen waren Grunderkrankung und Infektion. Etwa ein Drittel (31 %) der Responder erhielt anschließend eine allogene Transplantation.
Schlussfolgerung:
In dieser bisher größten realen Evidenzstudie zu Brexu-cel bei erwachsenen Patient:innen mit B-Zell-ALL stimmten die Ansprech- und Sicherheitsergebnisse mit den Ergebnissen von ZUMA-3 überein, ein Drittel wurde allerdings im Anschluss auch allogen transplantiert.