Selinexor in Kombination mit Venetoclax and Azacitidine bei Pati-ent:innen mit AML ohne Eignung für intensive Induktionstherapie

Die Diagnose akute myeloische Leukämie (AML) betrifft vor allem ältere und unfitte Patient:innen, welche oft nicht für eine intensive Therapie geeignet sind. Die Kombination von Venetoclax und Azacitidine (VENAZA) hat die Ergebnisse in dieser Patientengruppe zwar deutlich verbessert, aber gerade bei Hochrisiko-Patient:innen, z. B mit TP53-Mutation sind die Resultate nach wie vor enttäuschend.

Selinexor als Monotherapie hat in Phase-I/II-Studien bereits eine gewisse Aktivität bei AML gezeigt, die Kombination von Selinexor mit VENAZA (SAV) zeigte vielversprechende Resultate.

In der vorliegenden prospektiven Studie wurde die Kombination an 6 chinesischen Zentren untersucht (NCT05736965). Die bislang eingeschlossenen 20 Patient:innen waren >= 75 Jahre alt und hatten relevante Komorbiditäten. Die Patient:innen erhielten 60 mg Selinexor an den Tagen 3, 10 und 17, sowie Azacitidine 75mg/m2 an den Tagen 1–3, 8–9, 15–16 und Venetoclax für 14 Tage in einem 28 Tage dauernden Zyklus.

Die bisher eingeschlossenen Patienten zeigten hohe CR/CRi Raten und ORR-Raten in allen ELN-Risikogruppen:

Die bisher behandelten Patient:innen erhielten im Median einen Zyklus (1–4), der mittlere Beobachtungszeitraum ist kurz. Die am häufigsten unter Therapie auftretenden Nebenwirkungen waren Neutropenie, Thrombozytopenie, Infektionen und Übelkeit. Die Rekrutierung von Patient:innen wird aktuell bei den bisher erzielten positiven Ergebnissen fortgesetzt.

Fazit:

Die Zugabe von Selinexor zu VENAZA erscheint zum derzeitigen Zeitpunkt vielversprechend und nicht zu toxisch. Die Gruppe der Hochrisiko-Patient:innen nach ELN hatte im Vergleich zur Viale-A-Studie höhere CR bzw. ORR-Raten. Eine endgültige Stellungnahme kann aber erst nach Einschluss einer höheren Patientenzahl mit längerem Beobachtungszeitraum abgegeben werden.