Pierre Fenaux et al., ASH 2019, Abstr. #841
Uwe Platzbecker et al., ASH 2019, Abstr. #2999
Guillermo Garcia-Manero et al., ASH 2019, Abstr. #4243
Luspatercept bei Epo-refraktären oder -ineligiblen transfusionsbedürftigen Niedrig-Risiko-MDS-Patienten mit Ringsideroblasten: Bis zur Medalist-Studie war für eporefraktäre transfusionsbedürftige Niedrig-Risiko-MDS-Patienten abgesehen von der chronischen Transfusion mit allen ihren Problemen keine effektive Zweitlinientherapie verfügbar. Bei Patienten mit Ringsideroblasten bzw. SF3B1-Mutation konnte mit Luspatercept im Vergleich zu Placebo – wie bereits am ASH 2018 in der Plenary Session präsentiert – ein signifikanter Vorteil gefunden werden. Das 2019 Update der Studie zeigte bei längerem Beobachtungszeitraum bezüglich des primären Endpunkts Transfusionsunabhängigkeit ≥ 8 Wochen ein noch höheres Ansprechen: 47,1% mit Luspatercept versus 15,8% für Placebo. Die längste Spanne Transfusionsunabhängigkeit während der ersten 48 Therapiewochen lag bei median 30,6 Wochen, nach IWG-Kriterien bestand ein klinischer Benefit über 83,6 Wochen. Die gute Verträglichkeit der Substanz wurde ebenfalls bestätigt. Subgruppenanalysen zeigen eine Unabhängigkeit des Ansprechens von zusätzlichen genetischen Faktoren, weiters konnte auch bei Neutropenie und Thrombozytopenie ein Ansprechen beobachtet werden, wobei hier die Fallzahlen zu gering sind, um diese Daten in Empfehlungen umsetzen zu können.
Bedeutung für die Praxis: Mit diesen Daten steht für transfusionsbedürftige Epo-refraktäre MDS-Patienten mit Ringsideroblasten mit der für 2020 erwarteten Zulassung erstmals eine Therapieoption zur Verfügung. Die weitere Entwicklung der Substanz (andere MDS-Formen, Kombinationsthe-rapien etc.) ist mit Spannung zu erwarten.