Professor Ulrich Jäger spannt einen Bogen über die verschiedenen Präsentationen zur CAR-T-Zell-Therapie, die deutlich machen, dass das Feld hochdynamisch ist. Es gibt Sitzungen zur Biologie der CAR-T-Zellen, um besser zu verstehen, welche Bausteine wesentlich zur Aktivität der Therapie beitragen. Rückkoppelungen finden auch über ein besseres Verständnis der Tumorbiologie statt. So ist die Therapie bei akuten Leukämien zwar äußerst wirksam, bei den Lymphomen aber noch nicht so, wie man es sich wünschen würde. In mehreren Studien wurde gelernt, dass vor allem der Tumorload eine große Rolle spielt, mit LDH als einem diskriminierenden Parameter. Sodass man klinische Konsequenzen laut Professor Jäger vor allem über die Patientenselektion wird ziehen müssen. Andererseits gibt es zunehmend Erfahrungen mit Toxizitäten, die heute immer besser gemanagt werden, das betrifft neben den Studien vor allem auch das Real-World-Setting. Bei aggressiven Lymphome zeichnet sich bislang ab, dass 40-60% der Patienten langfristig ansprechen. Ernüchternd ist, dass immer noch zu wenige Patienten die Therapie auch wirklich verabreicht bekommen, z.B. aufgrund eines problematischen Krankheitsverlaufs oder wegen aktuell noch zu langer Produktionszeiten. Wichtige Neuerungen gibt es beim multiplen Myeloms, mit ersten Daten, die auf eine hohe Effizienz über einen gewissen, vielleicht noch kurzen Zeitraum hinweisen. Offen sind Ergebnisse aus Studien, die CAR-T-Zellen in frühere Therapielinien bringen, das Einsatzgebiet besteht derzeit nach der zweiten Therapielinie. Für die klinische Routine wäre es aber laut Professor Jäger vordringlich, dass jene Ergebnisse, wie sie aus den Studien bekannt sind, tatsächlich umgesetzt werden können.