Eine multizentrischen Analyse von 21 Zentren in Australien, Asien, Nordamerika und Europa bei 2.300 Patienten mit aggressiven Lymphomen und hohem Risiko für ein ZNS-Rezidiv (definiert als DLBCL mit CNS-IPI 4-6, high grade B Cell Lymphome mit myc- und bcl2- und/oder bcl6-Rearrangement und primär testikuläre/mammäre Lymphome) wurde präsentiert: Von 2.267 Patienten mit vorliegenden Daten wurde bei 392 Patienten eine prophylaktische systemische Therapie mit HD-MTX durchgeführt.
Ergebnisse: Nach einem medianen Follow-up von 5,8 Jahren zeigte sich kein signifikanter Unterschied: in der HD-MTX-Kohorte erlitten 7,9% der Patienten ein ZNS-Rezidiv, bei Patienten ohne MTX-Prophylaxe erlitten 9% der Patienten ein ZNS-Rezidiv. In Subgruppenanalysen (Dosis HD-MTX < oder > 3 g/m2, Anzahl extranodaler Manifestationen, spezifischer extranodaler Befall, CNS-IPI-Score, Histologie, isolierter vs. systemischer/synchroner ZNS-Relaps, HD-MTX-Schema, gleichzeitige intrathekale MTX-Therapie) fand sich keine Subgruppe, die signifikant von einer HD-MTX-Prophylaxe profitiert hätte.
Fazit: Gemeinsam mit den am ASH 2020 präsentierten und mittlerweile publizierten Daten scheint eine prophylaktische HD-MTX-Gabe für Patienten mit aggressiven Lymphomen und hohem Risiko für ZNS-Rezidiv nicht effektiv.
Lewis KL et al., #181 (Clinically Relevant); High-Dose Methotrexate Is Not Associated with Reduction in CNS Relapse in Patients with Aggressive B-Cell Lymphoma: An International Retrospective Study of 2300 High-Risk Patients