HIV-PrEP im Kontext steigender Geschlechtserkrankungen

In seinem Vortrag zur HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) ging Prof. Skerlev auf die heterogene, jedoch essenzielle Implementierung von PrEP als effiziente Maßnahme zur HIV-Prävention in Europa ein. Diese Herausforderung sollte vom Dermatovenerologen als wichtiger Beitrag zur HIV-Prävention mitgetragen werden, von besonderer Bedeutung ist das im Kontext des globalen Anstiegs anderer Geschlechtserkrankungen.

Kandidaten für eine HIV-PrEP sind:

  • HIV-negative „men having sex with men“ MSM und „trangender“ Personen, die keinen konsistenten Kondomgebrauch mit wechselnden Partnern bzw. einen HIV-positiven Partner ohne laufende Therapie haben
  • Personen mit Markern für ein hohes Risiko: Chemsex, HIV-Post-Expositionsprophylaxe, etc.
  • Ebenso heterosexuelle Frauen und Männer mit hohem Risikoprofil

In Europa gilt die tägliche Einnahme von Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil als Goldstandard. Das Problem der Stigmatisierung von PrEP-Patienten ist ein deutliches Hindernis für eine breite Akzeptanz. Die medizinische Begleitung einer HIV-PrEP bedarf regelmäßiger Kontrollen, inklusive Screening auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen (STD). Weltweit wird ein deutlicher Anstieg von Geschlechtserkrankungen beobachtet, insbesondere von Gonokokken und Syphilis. Im Kontext von PrEP sind die Raten von STDs hoch, steigen jedoch nach dem Beginn der HIV-PrEP nicht mehr an.

Fazit: PrEP ist ein Meilenstein in der HIV-Prävention. Screening auf andere Geschlechtserkrankungen ist hierbei essenziell, Implementierung und niederschwelliger Zugang wünschenswert. Eine Verstärkung der Rolle des Dermatovenerologen ist notwendig!


Skerlev M., Zagreb, Kroatien; Presentation ID D1T06.1D