Diverse Apps (SunSmart, QSun, SunDay) und Geräte (SunTracker, L‘Oreal UV-Wearable), mit dem Ziel, Sonnenbrände zu minimieren und die UV-Strahlung auf der Haut zu messen, sind bereits am Markt verfügbar. Emilio Simeone listete in seinem Vortrag sämtliche Limitationen dieser Apps/Geräte auf, wie das Fehlen einer genauen Dosimetrie von UV-Strahlung in Echtzeit (stattdessen Verwendung von numerischen, rechnergestützten Wettervorhersagen, NWP), keine Differenzierung zwischen direkter, diffuser und der vom Boden reflektierten Strahlung, aber auch das versehentliche Verdunkeln (z. B. Kleidung) oder eine falsche Ausrichtung (z. B. nicht direkt zur Sonne) von UV-Sensoren.
Die Verwendung von Satellitendaten, wie in der App Sun4Health®, ermöglicht in Echtzeit akkurate Messungen der kumulativen, persönlichen Sonnenexpositionsdosis und erlaubt durch differenziertes Messen photobiologischer Aktionsspektren Empfehlungen zur Verwendung von Sonnencremen (Menge), zur Vitamin-D-Synthese wie auch Informationen zur verbleibenden Sonnenexpositionszeit, bevor ein Sonnenbrand auftritt. Gekoppelt mit einem tragbaren Gerät sind auch Körperstellen-spezifische Empfehlungen möglich (3D Dosimeter Mapping). An 59 gesunden Proband:innen wurde diese App erstmals in Brasilien getestet, wo die Teilnehmer:innen signifikant reduzierte Erytheme (Sonnenbrände) bei gleichzeitig höherem Vitamin-D-Spiegel im Serum, im Vergleich zu Placebo, aufwiesen.1 Basierend auf diesen Ergebnissen wird diese Satelliten-gestützte Technologie in weiteren (multizentrischen) Studien untersucht (klinische Studien zur natürlichen Tageslicht-Phototherapie bei Vitiligo und Psoriasis, zum Sonnencreme-Management und zur Prävention von aktinischen Keratosen).
Fazit: Die Satelliten-Technologie ist ein neuer Wegbereiter für die digitale Photoprotektion und löst die Probleme der derzeit verfügbaren Apps und UV-Sensorgeräte.
Simeone E., Didcot, UK; Presentation SS17.03