N.A. Lund-Blix, PO #369
Eine norwegische Kohortenstudie, die Daten von 86.306 Kindern (geboren zwischen 1999 und 2009) inkludierte, untersuchte den Einfluss einer Glutenaufnahme der Mutter während der Schwangerschaft sowie des Kindes innerhalb der ersten 18 Lebensmonate auf das Risiko, einen Typ-1-Diabetes zu entwickeln.
Nach einem medianen Follow-up von 12,3 Jahren entwickelten 346 Kinder (0,4 %) einen Typ-1-Diabetes. Eine Glutenaufnahme während der Schwangerschaft war nicht mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes assoziiert. Im Gegensatz dazu wurde ein Zusammenhang zwischen einer frühkindlichen Glutenaufnahme und einem erhöhten Diabetesrisiko festgestellt, wobei das Risiko pro 10 g Gluten um 46 % zunahm. Der Effekt von Gluten auf das Mikrobiom stellt einen möglichen Mechanismus für diesen Zusammenhang dar.
Fazit: Bisher liegen sehr unterschiedliche Ergebnisse zu einem möglichen Zusammenhang einer frühkindlichen Glutenaufnahme und der Entwicklung einer Inselzell-Autoimmunität vor, wobei auch der Zeitpunkt der erstmaligen Aufnahme eine Rolle spielen könnte. Auch wenn kein kausaler Zusammenhang aus dieser Studie abgeleitet werden kann, so zeigen diese neuen Daten dennoch, dass die Manifestation des Typ-1-Diabetes durch frühe Glutenaufnahme getriggert werden könnte, wie vor kurzem auch für die Zöliakie gezeigt wurde.