Bisher zeigen uns Studien, dass in etwa 2-4 % aller Menschen mit einem Diabetes < 30 Jahren einen MODY-Diabetes haben. Wir wissen allerdings nicht, wie verbreitet MODY bei älteren Menschen ist, da ab einem Alter > 40 Jahren nicht danach getestet wird. Als Datengrundlage wurde die UK Biobank (n = 454.699) sowie die Geisinger-Kohorte (n = 170.333) verwendet. Gescreent wurden Menschen mit einem Diabetes > 40 Jahre. Insgesamt konnten so 56.976 Menschen mit Diabetes untersucht werden, davon waren knapp 5 % mit einem Typ-1-Diabetes diagnostiziert.
Das Screening umfasste 12 verschiedene Gene; in der UK Biobank hatte bei dem Screening jede/r 167. Patient:in einen MODY, in der Geisinger-Kohorte jede/r 316. Patient:in. Die meisten Patient:innen hatten den GCK MODY-Subtyp (51 %). In weiterer Folge wurde untersucht, ob diese Patient:innen auch ohne richtiger Diagnosestellung die für sie richtige Behandlung hatten. In der UK Biobank erhielten 36 %, in der Geisinger-Kohorte 49 % eine für ihren MODY nicht passende Therapie. In dieser Datenbank war bei Menschen mit MODY die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern auch an Diabetes erkrankt sind, nicht höher als bei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes.
Leider konnten keine Risikofaktoren wie Alter bei Diagnose, BMI, Eltern mit Diabetes, Geschlecht, Triglyzeride oder HDL gefunden werden, um geeignete Kandidat:innen für ein Screening besser identifizieren zu können. Zusammenfassend muss man sagen, dass man MODY Diabetes wenn möglich auch bei Menschen > 40 Jahre großzügig screenen sollte.
Session/Symposium: OP30 Years and Years
Chairs/Moderators: A. Sandforth (DE), S. Gudbjornsdottir (SE)
Vortrag: L. Sharp (UK)