Ceramide als Folgeprodukte eines gestörten Lipid- und Glukosemetabolismus sind bei Menschen mit Diabetes mit der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen assoziiert. Wurden sie initial als reine Biomarker betrachtet, zeigen neueste Experimente, dass Inhibitoren der Dihydroceramide Desaturase-1 (DES-1) mit Verbesserungen sämtlicher metabolischer Folgen assoziiert sind: Reduktion atherogener Lipide, verbesserte Glukosehomöostase, Verbesserung der Nieren- und Herzfunktion.
Vor allem die Verbesserung der Fettleber kann auf eine Änderung des Ceramidprofils zurückgeführt werden. Gerade gesättigte Fettsäuren aus der Nahrung stellen Quellen für Ceramide dar. Auch in der Entwicklung der Atherosklerose dürften Ceramide ein wesentliche Rolle spielen und direkt an der Plaquebildung beteiligt sein. Deshalb eignen sich Risiko-Scores wie der CERT2-Risk-Score, die Ceramid-Daten enthalten, zur Abschätzung des Residual-Risikos.
Aus einer dänischen Kohorte wurden Daten zum Zusammenhang zwischen hsCRP (als Marker der chronischen Inflammation) und C-Peptid (als Marker der Insulinresistenz) bei neu-manifestierten T2D untersucht. Während hsCRP ganz klar mit der Gesamtmortalität assoziiert war, zeigte sich ein erhöhtes C-Peptid als Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Hieraus könnte man schlussfolgern, dass die Verbesserung der Insulinresistenz als therapeutisches Ziel einen kardiovaskulären Benefit bringen könnte.
Des Weiteren wurden bestimmte Micro-RNAs sowohl als Biomarker als auch als therapeutische Ansatzpunkte für kardiovaskuläre Komplikationen vorgestellt; von diesen sind bereits > 200 Kandidaten beschrieben. So zeigte sich zum Beispiel unter der Hemmung von microRNA-181c eine Verbesserung der Angiogenese, was eine Verbesserung vaskulärer Komplikationen bringen könnte; die Auswirkung auf eventuelle kanzerogene Effekte wurde nicht thematisiert.
Sessions: OP08 Cardiovascular Disease Mechanisms: Something New On The Table? Chair: A. Vaag, Schweden
S36 Juggling with Lipids to find New Targets for Managing Diabetes and Comorbidities. Chair: A. Gastaldelli, Italien