Die Standardtherapie mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) bei Patient:innen mit primär biliärer Cholangitis (PBC) führt nur bei etwa zwei Drittel der Patient:innen zu einem Therapieansprechen. Sowohl Bezafibrat (BEZ) als auch Obeticholsäure (OCA) als add-on-Therapie erhöhen diese Ansprechraten gemessen an der alkalischen Phosphatase (AP), wobei eine komplette Normalisierung der AP meistens nicht erreicht wird und OCA zudem als häufige Nebenwirkung Pruritus aufweist.
Studie: Diese Phase-II-Studie (747-213) vergleicht bei Patient:innen mit PBC und inkompletten Ansprechen auf UDCA die Zugabe von OCA vs. Placebo zu zwei verschieden Dosen von BEZ (200mg und 400mg). Insgesamt werden daher 4 Gruppen mit 15-16 Patient:innen pro Arm hinsichtlich des Ansprechens auf sämtliche Leberwerte und der Nebenwirkungen, insbesondere Pruritus, verglichen. Nach 12 Wochen geht die placebo-kontrollierte Doppelblindstudie in eine Verlängerungsstudie mit der effektivsten Kombination über.
Ergebnis: Die erste Interimsanalyse nach der Hälfte der geplanten Patient:innen (n=45) nach 12 Wochen zeigt, dass es in beeindruckender Weise bei 58% der Patient:innen mit der Kombinationstherapie aus OCA und der höheren BEZ-Dosierung von 400mg zu einer kompletten Normalisierung sämtlicher Leberwerte gekommen ist. Eine Normalisierung der AP, welches von prognostischer Bedeutung ist, wurde sogar bei 75% der Patient:innen mit dieser Kombination aus UDCA+OCA+BEZ erreicht. Ebenso bedeutend in Bezug auf die Verabreichung von OCA ist, dass nur weniger als 20% an Pruritus litten.
Fazit: Die Tripeltherapie aus UDCA+OCA+BEZ ermöglicht in beeindruckender Weise bei einer Mehrzahl der Patient:innen eine wirkliche biochemische Remission der PBC bei sonst unzureichend behandelbaren Patient:innen. Die Kombination aus BEZ und OCA scheint hierbei die oftmals limitierende Nebenwirkung des Pruritus durch OCA zu mitigieren. Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich diese Studie weiterentwickelt.