Progressiv familiäre intrahepatische Cholestasen (PFIC) sind eine Gruppe hereditärer cholestatischer Lebererkrankungen, die sich klinisch vor allem durch ausgeprägten Juckreiz, erhöhte Serumgallensäuren und eine chronisch fortschreitende Lebererkrankung auszeichnen. Asbt-Inhibitoren unterbrechen die enterohepatische Zirkulation von Gallensäuren auf der Ebene der Wiederaufnahme der Gallensäure im Darm und reduzieren zirkulierende Gallensäuren. Verschiedene Asbt-Inhibitoren sind bereits zur Behandlung des Pruritus bei Kindern mit PFIC (Odevixibat) und Alagille (Maralixibat) Erkrankungen zugelassen.
Studie: Diese beiden Phase-III-open-label-extension-Studien sind die größten Studien an Patienten mit verschiedenen PFIC-Erkrankungen (PFIC 1-5), die entweder Maralixibat (MARCH-ON, n=33 mit einem Beobachtungzeitraum von 52 Wochen) oder Odevixibat (PEDFIC-2, n=36 mit einem Beobachtungszeitraum von 96 Wochen) erhalten haben.
Ergebnis: In den Verlängerungsstudien mit Maralixibat und Odevixibat hielt der deutliche Effekt auf die Verbesserung des Pruritus, der Serumgallensäuren, Bilirubin und Wachstumskurven im Verlauf weiter an. Am häufigsten trat Durchfall als typische Nebenwirkung dieser Behandlung auf. Dieser trat früh in der Therapie auf, war mild und selbstlimitierend.
Fazit: Maralixbat und Odevixibat führen zu einer langanhaltenden klinischen Besserung des Pruritus, der Wachstumsraten und Leberfunktionsparameter bei Patienten mit verschiedenen PFIC-Erkrankungen. Es ist zu erwarten, dass Asbt-Inhibitoren auch bei den seltenen Erscheinungsformen von PFIC im Erwachsenenalter bzw. möglicherweise sogar zur Behandlung des Pruritus bei chronischen Cholangiopathien des Erwachsenenalters Einzug halten werden. Diese Indikationen werden zum Teil schon in laufenden Studien überprüft.