Der Stellenwert der Prostataembolisation (PAE) als Therapie für LUTS/BPH ist noch nicht abschließend untersucht. Hierbei werden in einem speziellen minimal-invasiven Verfahren die prostataversorgenden Äste der Arteria vesicalis superior embolisiert. Das Ziel dieser Studie von Abt D et al. (St. Gallen, CH) war es, die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil von PAE mit einer TUR-P im Rahmen der LUTS/BPH-Therapie zu vergleichen. Am EAU wurde das 2-Jahres-Update präsentiert.
Studie: In diese randomisierte, open-label, single-center-Studie wurden Männer ≥40 Jahre mit therapierefraktären LUTS/BPH eingeschlossen. Untersucht wurden die Unterschiede in IPPS (und anderen PROM-Fragebögen), funktionelle Maße, Prostatavolumen und Nebenwirkungen zwischen Studienbeginn und nach einem Follow-up von 2 Jahren mithilfe eines zweiseitigen t-Tests.
Ergebnis: Insgesamt wurden 103 Patienten eingeschlossen. Die TUR-P zeigte sich in fast allen Fragebögen der PAE überlegen, einschließlich IPSS (durchschnittliche Reduktion IPSS nach 2 Jahren bei PAE 9,21 und bei TUR-P 12,09 mit einer Differenz von 2,88 (95% KI 0,04 – 5,72); p=0.047). Auch bei der Verbesserung des Qmax (3,9 vs. 10,23 ml/s, Unterschied -6,33 (-10.12 zu -2.54); p<0,001), Reduktion von Restharn (62,1 v 204,0 ml; Unterschied 141,91 (43,31 zu 240,51); p=0.005) und Reduktion des Prostatavolumens (10,66 v 30,20 ml; Unterschied 19,54 (7,70 zu 31,38); p=0,005) zeigte sich die PAE der TUR-P unterlegen. Dagegen waren Nebenwirkungen seltener als bei TUR-P (Gesamtanzahl = 43 vs. 78, p=0,005). 10 Patienten (21%) nach PAE erhielten aufgrund von unbefriedigendem Therapieansprechen innerhalb der 2 Jahre eine TUR-P.
Wie bereits aus den aktuellen EAU-Guidelines bekannt, zeigt sich die PAE der TUR-P zwar in der Verbesserung der Symptome und urodynamischen Ergebnissen unterlegen, aber sie zeigt auch eine niedrigere Nebenwirkungsrate. Dieses Trade-off ist besonders in der Selektion und Aufklärung der Patienten zu beachten.
Innovation: ★☆☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆