Necchi A et al, Milan, I, Poster Session 4: Präsentation 66
Hintergrund: Die PURE 01-Studie evaluierte die Wirkung von Pembro im neoadjuvanten Setting vor radikaler Zystektomie bei Patienten mit muskelinvasivem Harnblasenkarzinom und zeigte dabei vielversprechende Ergebnisse. Nun besteht ein großer Bedarf an Biomarkern, auf deren Basis klinische Entscheidungen im neoadjuvanten Setting durchgeführt werden können und somit bei cisplatin-geeigneten Patienten die Entscheidung für eine cisplatinbasierte neoadjuvante Chemotherapie unterstützen oder zu einer neoadjuvanten Therapie mit CPIs (Checkpointinhibitoren) führen. Bei Patienten, die nicht fit für den Erhalt einer cisplatin-haltigen Therapie sind, sollen Biomarker Basis für die Therapiewahl, neoadjuvante Therapie mit CPI versus unmittelbare radikale Zystektomie, sein.
Studie: Ziel der Studie war es, Biomarker zu evaluieren, die pathologisches komplettes Ansprechen (ypT0N0), sowie rezidivfreies Überleben im Rahmen einer neoadjuvanten Therapie mit Pembro im Vergleich zu eines cisplatin-basierten neoadjuvanten Chemotherapie vorhersagen können.
Ergebnis: Die Ansprechrate für beide Gruppen (PURE 01 – und NAC-Kohorte) war nicht signifikant assoziiert mit molekularen Subtypen (p > 0,2).Betreffend RFS (rezidivfreies Überleben) hatten die neurondokrinen Tumore das schlechteste Outcome in beiden Kohorten. Claudin–niedrige Tumore zeigten das beste PFS in der neoadjuvanten Therapie mit Pembro, verglichen zu Chemotherapie. Die sogenannte Immune-signature ist assoziiert mit einem Ansprechen auf Immuntherapie und nicht mit NAC. Tumore mit einer höheren Zahl an immuninflitierenden Tumorzellen zeigten ein besseres Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie mit Pembro.
Fazit: Diese Studie ist ein erster Schritt in Richtung biomarkerbasierte Entscheidung für die Wahl eines CPI im neoadjuvanten Setting beim MIBC.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★☆☆ Praxisrelevanz: ★★★