ctDNA-Status bei Blasenkarzinom-Patient:innen nach radikaler Zystektomie

Daten aus vergangenen Studien legen nahe, dass Patient:innen mit erhöhtem Rezidivrisiko nach radikaler Zystektomie mittels zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) identifiziert werden könnten. Auf der EAU-Jahrestagung präsentierte Prof. Powles Daten von Patient:innen mit anhaltendem ctDNA-negativ Status auf serieller ctDNA Überwachung in der IMVigor011-Kohorte. Zur Erinnerung: IMvigor011 ist eine doppelblinde, randomisierte Phase-III-Studie, welche die Wirksamkeit von Atezolizumab (Anti-PD-L1) gegenüber Placebo bei Patient:innen mit Hochrisiko-muskelinvasivem Blasenkrebs untersucht, die nach der Zystektomie ctDNA-positiv sind.

Ergebnisse: Insgesamt gab es 286 Patient:innen, die nach radikaler Zystekotmie ctDNA-negativ waren, wobei bei 115 Patient:innen die Nachbeobachtung noch im Gange ist – somit erfüllen 171 Patient:innen die Kriterien und wurden in die Analyse aufgenommen. Die 12-Monats-Rate des krankheitsfreien Überlebens betrug 92 % und lag nach 18 Monaten bei 88 %. Die 12-Monats-Überlebensrate (OS) betrug 100 % und die 18-Monats-OS-Rate betrug 98 %.

Fazit: Diese Studie zeigt, dass Patient:innen mit Hochrisiko-muskelinvasivem Blasenkrebs, die nach der Zystektomie einen anhaltend negativen ctDNA-Status aufweisen, möglicherweise keine zwingende Indikation zur adjuvanten Behandlung haben könnten. Serielles ctDNA-Testen könnte sich möglicherweise als klinisch nützlicher erweisen als eine einmalige ctDNA-Testung zur Risikostratifizierung beim muskelinvasiven Blasenkarzinom.