Hintergrund: Total endophytische Nierentumore repräsentieren eine herausfordernde Kohorte im Sinne des Nierenerhalts und der Nierenfunktion. Daher wurde eine retrospektive Studie initiiert, die die Nierenfunktion in cT1-2 Nierentumoren nach Roboter-assistierter partieller Nephrektomie (RAPN) analysiert.
Methoden: Es wurden alle Patienten aus der ROSULA-Datenbank mit einem cT1-2-Nierentumor, die mit einer RAPN behandelt wurden, in die Analyse eingeschlossen. 341 Patienten hatten eine total endophytische Läsion (Deep) entgegen zu den 973 Patienten ((whole cohort; WC), die als Kontrollgruppe fungierten. Es wurden nur Patienten mit einer RENAL-Score über 6 in die Kontrollgruppe eingeschlossen. Als Marker für eine signifikante Niereninsuffizienz wurde eine CKD-Stufe von ≥3b definiert.
Resultate: Im Vergleicht zu der Kontrollgruppe hatten Patienten mit einer „Deep“-Läsion ein signifikant höheres Risiko, eine Niereninsuffizienz zu entwickeln (1-, 3- and 5-Jahres-Risiko 3,9%, 12,1% and 17,7% vs. 1,6%, 3,3% and 6,3%, p=0,001). Im weiteren multivarianten Tests war der „Deep“ Status ein unabhängiger Risikofaktor für eine Nierenfunktionsabfall (p=0,02; HR: 1,99; 95% KI: 1,09-3,64).
Total endophytische Tumore weisen neben ihrer technischen Komplexität auch ein erhöhtes Risiko des Nierenfunktionsverlust vor. Insgesamt zeigt sich ein 2-fach erhöhtes Risiko, eine starke Niereninsuffizenz zu entwickeln.
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆