Robinson T et al., Birmingham, UK, Abstract #243
Supersaturation von verschiedenen Stoffen in der Niere wie beispielsweise Kalzium und Oxalat stellt eine häufige Ursache für die Bildung von Nierensteinen dar. Eine mögliche Therapie ist eine Chelatbildung mit anschließender Elimination über den Harn oder das Blut. In vorliegender Studie wurde Hexametaphosphat (HMP) als mögliche Lysetherapie und Prävention von Nierensteinen evaluiert.
In-vitro Tests zeigten, dass HMP einen potenten Chelator darstellt, welcher Oxalat, Phosphat und Struvit bindet und sogar bestehende Verbindungen auflösen kann. Es bewirkt dabei eine Erhöhung des Zeta-Potenzials von Kalzium-Oxalat-Partikeln, was zu einer negativen Ladung führt und damit eine weitere Partikel-Bindung bzw. einen Größenzuwachs verhindert. HMP ist in dieser Chelat-Bindung bis zu 16 Mal stärker als Citrat, die derzeit gängigste Therapie zur Prävention von Kalzium-haltigen Nierensteinen. Im Gegensatz zu Citrat reichen bei HMP bereits geringe Konzentrationen aus um bestehende Nierensteine aufzulösen. Eine Applikationsform, wie HMP in die Niere gelangt, ebenso wie das Nebenwirkungsprofil sind jedoch noch ausstehend und Gegenstand zukünftiger Studien.
FAZIT: Eine mögliche Lysetherapie für Kalzium-haltige Steine würde das Management der Urolithiasis von Grund auf verändern. Mögliche klinische Anwendungen von HMP müssen nach diesem vielversprechenden ersten Ansatz in zukünftigen Studien untersucht werden.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★☆☆