Hintergrund: Das klarzellige Nierenzellkarzinom (RCC) ist ein Tumor mit signifikanter Immunzell-Infiltration, aber wie sich das Tumor-Immun-Microenvironment (TIME) während dem Progress der Erkrankung verändert, ist unklar.
Studie: In dieser Studie von Cotta et al. wurde das TIME zwischen primären Nierenzellkarzinomen und den asynchronen Metastasen aus denselben Patienten mittels Genexpressionsanalyse und Cellsorting verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 61 Tumorproben von 38 Patienten (19 Primärtumore und 23 gematchte Metastasen) untersucht. Gene, die bei der Angiogenese und für die epitheliale zu mesenchymale Transition (EMT) wichtig sind, zeigten sich in den Metastasen signifikant hochreguliert. In Primärtumoren fand sich ein höherer Prozentsatz an regulatorischen T-Zellen, NK-Zellen und CD8-Zellen sowie höhere Expression des Transkriptionsfaktors FOXP3. M2-Makrophagen, aktivierte dendritische Zellen und Monozyten waren in den Metastasen häufiger zu finden. Zwischen Primärtumoren mit und ohne Metastasenbildung zeigte sich kein Unterschied in der Zusammensetzung der Immunzellen.
Zusammengefasst weisen RCC-Primärtumore ein deutlich unterschiedliches TIME im Vergleich zu ihren Metastasen auch, was Auswirkungen auf das Ansprechen auf Checkpoint-Inhibitor oder Tyrosinkinase-Inhibitor-Therapien haben könnte.
Quelle: Cotta BH et al., Abstract #A1122